Vor kurzem bin ich auf eine ältere Pressemitteilung von Smava gestoßen. Hier wurde das Ergebnis einer Umfrage unter Smava-Kunden veröffentlicht. Der Kreditmarktplatz Smava hat seine vergebenen Kredite der letzten fünf Jahre auf deren Verwendungszwecke überprüft. Ziel der Umfrage war es herauszufinden, für was die Kreditnehmer bei Smava einen Kredit benötigten. Über das Ergebnis der Umfrage schreibe ich euch heute meinen Kommentar.

- Haus, Garten, Heimwerken
- Umschuldung
- Auto & Motorrad
- Familie & Erziehung
- Liquidität
- Aus- & Weiterbildung
- Gesundheit & Lifestyle
- Reisen / Urlaub
- Feierlichkeiten & besondere Anlässe
- Unterhaltungselektronik & Technik
Wenn ich die angegebenen Gründe grob überfliege stelle ich fest, dass nahezu alles nur dem Konsum dient oder andere Finanzlücken geschlossen werden müssen. Klar sind auch Punkte wie Familie & Erziehung und Aus- & Weiterbildung enthalten, aber das kann kein Großteil der User gewesen sein.
Was fällt auf? Die Menschen verwenden einen Kredit oftmals dafür um Dinge zu kaufen die sie sich nicht leisten können oder deren Wert schneller sinkt als der Kredit abbezahlt werden kann. Der Großteil der angegebenen Verwendungsgründe ist zudem nicht lebensnotwendig. Die meisten Dinge sind verschmerzbar, aufschiebbar oder man könnte sie ganz weglassen – und damit auch auf einen Kredit verzichten. Ja selbst eine Umschuldung über Smava mit höheren Zinsen als bei einer Bank, macht oft wenig Sinn. Im Einzelfall gab es sicherlich gute Gründe hier aktiv zu werden, aber dass kann außen vor bleiben.

Am kuriosesten finde ich aber folgende Situation, die ich bereits mehrere Male in meinem Umkreis feststellen konnte. Vielleicht ist euch das Phänomen auch schon mal über den Weg gelaufen. Viele Menschen sind in der Lage über Jahre hinweg, zum Beispiel 300 Euro im Monat zu tilgen, schaffen es aber davor und auch danach nicht 300 Euro im Monat zu sparen! Komisch oder? Wenn die Bank einen zum tilgen zwingt, dann schaffen es die meisten irgendwie. Wenn man sich selbst nur zum sparen motivieren braucht, ist das für viele eine unlösbare Aufgabe.
Wann ich die Kreditaufnahme für sinnvoll erachte, erfahrt ihr im nächsten Artikel.
Irgendwie schade, dass so viele Menschen sich solche Dinge, vor allem ein Haus, auf Pump kaufen. Dafür verschuldet man sich oft auf Jahrzehnte und nacher ist es nicht mehr so viel wert wie früher. Das Geld könnte man viel klüger z.B, in Aktien oder Wohnungen
investieren.
Das Phänomen kann ich bei mir auch feststellen. 1.100 € im Monat Hausrate ging irgendwie, 1.100 € im Monat sparen ist unglaublich schwer. Gut, ich hab einen Dauerauftrag über 500 € am Laufen und leiste die eine oder andere Sonderzahlung auf das Depotkonto, aber irgendwie lebt es sich doch leichter, den einen oder anderen Euro rauszuhauen. Aber vielleicht ist das nicht ganz vergleichbar, da ich doch eine rel. hohe Sparrate habe.
Klar, mann muss sich ja nicht unnötig in „Gefahr“ bringen oder unter Druck setzen. Sinnvoll wäre es dann aber auch, einen Kredit nicht am Limit zu wählen. Nicht selten ist die Frage nach einem Kredit, die Frage wie viel Kredit bekomme ich für meine maximal 300 Euro im Monat.
Gruß
Alex
@ Marcello
Ich finde ein Haus zu kaufen auf Kredit ist nicht generell immer eine schlechte Wahl. Das Thema Immobilie oder keine Immobilie wird häufig diskutiert. Deswegen belasse ich es beim ersten Satz. Im Grunde geht es für mich um die Relation und die Sichtweise.
Beispielsweise finde die Samsung 3D Glotze vom Saturn oder einem Versandhaus über einen Kleinkredit zu finanzieren doch viel schlimmer. Konsumkredite in aller Form sind mittlerweile Gang und Gebe. Unter meinen Arbeitskollegen habe ich auch solche Beispiele. Soundbar fürs Wohnzimmer für 1.300 EUR auf 24 Monate. Zinssatz weiß er nicht. Aber für 63 Euro im Monat kann man das mal machen. Naja jedem das Seine.
Lg
Boris