Im letzten Artikel habe ich euch geschrieben, was es bei der Beantragung eines Abrufkredits zu beachten gilt. In meinem Aktiendepot nutze ich den Abrufkredit ausschließlich dafür, um in gewissen Kaufphasen zusätzliches Kapital für den Kauf von langfristigen Dividendenaktien zur Verfügung zu haben. Der Kauf auf Kredit ist im Grunde (für mich) nichts verwerfliches, wird aber oft so angesehen. Aktien kaufen auf Pump – das geht ja gar nicht, das ist ja reine Spekulation. Dabei sind die richtigen Dividenden Aktien bessere (weil flexiblere) Sachwerte als eine Immobilie. Allein schon aufgrund der Möglichkeit der kleineren Stückelung, der höheren Flexibilität, der faktisch nicht vorhandenen Nebenkosten und der dadurch besseren Renditechancen nach Kosten, Steuern und Aufwand!

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Ein Abrufkredit wie ihn zum Beispiel die Ing-Diba anbietet, ist zudem deutlich flexibler und günstiger als ein Ratenkredit. Und im Vergleich zu einem echten Wertpapierkredit (Lombardkredit), müssen auch keine Wertpapiere aus dem Aktiendepot als Sicherheit hinterlegt werden. In volatilen Marktphasen hat dies den Vorteil, dass die Bank für die Kredittilgung die Wertpapiere aus dem Depot nicht zwangsveräußern kann.

Wann ich in meinem Aktiendepot einen Kredithebel verwende

Wer regelmäßig an den Finanzmärkten unterwegs ist, der wird schnell merken, wann sich die Märkte überhitzen und alle nur darauf warten, dass endlich eine größere Korrektur kommt. Aber auch die Anbahnung größerer Probleme durch politische Entscheidungen oder wirtschaftliche Vorkommnisse sowie Katastrophen führen oft zu einem starken Abverkauf der Märkte. Manchmal bieten sich genau hier gute Einstiegschancen an.

Ganz wichtig an dieser Stelle: Es geht bei allen Szenarien darum, egal ob beim Aktienkauf mit Kredit oder ohne Kredit, den Grund für den starken Abverkauf zu ermitteln. Man muss gewisse Situation emotionslos einschätzen und bewerten können. Wer das nicht kann und auch nicht antizyklisch handeln kann, der sollte definitiv nicht mittels Kredit sein Aktiendepot hebeln!

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Dividenden-Alarm
Dividenden-Alarm IndikatorFür die Ermittlung des richtigen Zeitpunkt verwende ich in erster Linie den Dividenden-Alarm Indikator. Täglich werden hier die aktuellen Kaufsignale und Verkaufsignale ermittelt und der Wert für den Dividenden-Alarm Indikator ermittelt. Die Auswertungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass ein seltener Käufermarkt erst ab einem Indikator-Wert von unter 30% vorherrscht. Ich investiere daher mein Fremdkapital erst während einer fortgeschrittenen Kaufphase.
TraderFox
Traderfox.deEin sehr gutes Händchen für die genannten Marktphasen, hat meiner Erfahrung nach das Team von TraderFox. In ihren Ausführungen verweisen die Trader oft auf ihren Sentiment-Indikator „Euwax-Sentiment“ der Börse Stuttgart. Er spiegelt die aktuelle Stimmung an den Märkten durch die Ermittlung bestimmter Kennzahlen sehr gut wieder. Finden könnt ihr das kostenlose Tool auf Traderfox.com. Dazu klickt ihr einfach in der obigen Navigationsleiste auf Tools und Sentiment. Ein weiteres hilfreiches TraderFox-Tool ist die Rebound-Matrix um stark überverkaufte Aktien zu finden. Sollten sich hier einige Aktien mit denen aus dem Dividenden-Alarm decken, dann unterstützt mich dies enorm bei der Auswahl zum Aktien kaufen.
Fear & Greed Index
Fear and Greed IndexEin guter Indikator ist auch der Fear and Greed Index von CNN Money. Sehr schön anzusehen ist hier auch das Diagramm der letzten drei Jahre. Dieses kann man gut mit den Charts diverser Indizes vergleichen. Dadurch erkennt man, wann die Märkte durch starke Angst getrieben sind und es sich lohnt wieder einige Positionen einzugehen. Für mich interessant sind die Werte im roten einstelligen Bereich.