Futures Trading - Max Schulz von Insider-Week.de im Interview Mein heutiger Interviewgast ist Max Schulz. Er ist sehr erfolgreich im Futures Trading, betreibt dafür das Trading-Portal Insider-Week.de und ist fast sogar Weltmeister geworden. Max reist ebenfalls mit seiner Familie ortsunabhängig durch die Welt und seine Futures Strategie kann überraschend einfach gehandelt werden. Er erklärt im Interview seinen Ansatz sehr anschaulich. So eignet sich das Futures Trading vom Kapitalaufwand und gerade auch vom zeitlichen Aspekt her, sehr gut für Buy-and-Hold Anleger. Wer es also nicht ganz so langweilig im Depot mag, ein wenig Zeit aufbringen kann und nur ein Teil seines Kapitals zur Verfügung stellen will, der sollte heute mal interessiert das Interview verfolgen.

Das Interview haben wir zwischen Koh Phangan und Holland aufgenommen. Wir hatten wie immer sehr viel Spaß und leider musste wir das schriftliche Interview deutlich kürzen. Es war einfach zu viel Input und wir sind zu oft sehr umfangreich auf bestimmte Punkte eingegangen. Ich kann euch daher den ungeschnittenen Podcast oder das YouTube Video in voller Länge empfehlen. Viel Spaß beim Interview mit Max.

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Herzlich willkommen zu einem neuen Interview. Zu Gast ist heute Max Schulz, seines Zeichen Future Händler und Dauerreisender. Max, wo bist du aktuell?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Hallo Alex, ich bin jetzt gerade in Holland bzw. in den Niederlanden. Hier ist es etwas angenehmer, hier gibt es zum Beispiel keine Masken-Pflicht. Das Wetter wird sich nicht stark von Deutschland unterscheiden. Das Essen ist etwas anders, denn man versteht nicht was auf der Verpackung steht. Man kann also alles essen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Ansonsten ist es hier sehr angenehm, eben auch wegen des milden Wetters. Wir machen mit der Familie viele Ausflüge und fahren mit unseren Fahrrädern.

Wir wohnen hier zusammen mit einer anderen Familie. Sie sind ebenfalls Online-Unternehmer und haben auch Kinder. Wir können uns zu gemeinsamen Themen austauschen und unsere Kinder spielen zusammen. So läuft das hier bei uns in Holland.

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Profitables Futures Trading von Max Schulz
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Ok, starten wir gleich mit der ersten Frage. Du meinst, man kann finanziell frei werden, obwohl man Kinder hat?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Max: Ja natürlich, was für eine Frage.

Alex: Das ist ja normal ein eher negativer Glaubenssatz, den man immer wieder hört. Auch wir hören dies oft, da wir auch mit unserer Tochter dauerhaft reisen. Und wir kennen sogar etliche Familien die weit mehr als nur ein Kind haben. Ihr habt auch schon zwei Kinder. Ich glaube, es liegt nie an den Kindern, sondern an den Eltern, ob sie etwas auf die Reihe kriegen und wie sie sich beim Thema Geld verdienen engagieren.

Max: Für Kinder gibt es keinen passenden Zeitpunkt. Wenn man anfängt, Kinder zu planen, genau zu dem Zeitpunkt, wo es eigentlich optimal ist, kann es sein, dass die Kinder gar nicht kommen. Oder sie kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Man kann sie ja nicht einfach bestellen, wie bei Amazon. Aus diesem Grund:
1. Für Kinder gibt es keinen passenden Zeitpunkt, man sollte einfach Kinder machen, wenn man sowieso einen Kinderwunsch hat. Dann sollte man damit nicht lange warten.
2. Kinder bringen eine gewisse Motivation. Diese Motivation kann man dafür verwenden, um noch besser zu werden, also noch mehr zu erreichen. Das heißt, man erreicht dank dieser Motivation mehr und aus diesem Grund ist das kein Problem, auch mit Kindern finanziell frei zu werden. Das ist meine Erfahrung.

Alex: Die Erfahrung hast du ja jetzt selbst gemacht. Früher hast du wahrscheinlich auch gedacht, mit Kindern wird das nie etwas, oder?

Max: Das hat meine Mutter gedacht. Aus dem wird nie etwas. Mittlerweile gibt es ein Happy End und auch meine Mutter ist happy.

Alex: Ich war vor zu Gast bei dir im Podcast und auf deinem YouTube-Channel, deswegen sieht die Kulisse jetzt ein wenig ähnlich aus, wobei du hast ja letztens im Wohnzimmer gesessen unter deiner Gitarre. Jetzt sitzt du im Freien.

Du reist eigentlich auch ziemlich viel rum, oder? Letztes Mal, als ich bei deinem Podcast zu Besuch war, warst du noch in Deutschland oder?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Vor drei Wochen waren wir noch in Amerika, dann haben wir versucht nach Schweden zu kommen, aber leider hat es nicht geklappt mit zwei Familien ein Haus zu finden. Da war alles ausgebucht und wir sind dann rüber in die Niederlande, weil wir hier ein Haus gefunden haben, was für zwei Familien passt. Wie ein Zweifamilienhaus mit einem Gemeinschaftsraum. Das war für uns die Voraussetzung, weil wir hier gemeinsam Zeit verbringen wollen. Das war uns wichtig und das hat jetzt hier in Holland geklappt. Wir bewegen uns dort sehr viel rum, da wir ortsunabhängig sind. Unsere Kinder sind mittlerweile reisefähig. Wobei, wir sind mit unserem Kind bereits gereist, als er noch 4 Monate alt war.

Alex: Jetzt passen sie endlich in den Koffer oder?

Max: Genau, jetzt brauchen Sie nicht mehr in die Handtasche, sondern passen in den Koffer. Wir haben uns da jetzt auch nicht irritieren lassen, dass man mit Kindern nicht reisen kann. Unser zweites Kind ist im Mai geboren und wir sind im August bereits geflogen. Wir hatten einen sieben Stunden Flug und es hat alles super geklappt. Wir waren das ganze Jahr über dann in vier Ländern und reisen mit Kinderwagen und zwei Koffern. Das funktioniert also auf jeden Fall. Wenn es bei uns funktioniert, kann es bei jedem anderen auch funktionieren.

Alex: Ich vermute mal. Bei uns funktioniert es auch ganz gut. Momentan hängen wir fest seit Januar, jetzt haben wir Ende Mai. Wir werden sicherlich noch mal zwei Monate hier bleiben. Aber das ist auch gut, wir wollen uns auch nicht beschweren, wir genießen es hier. Es ist sehr ruhig hier auf Koh Phangan, es sind sehr wenig Leute da.

Jetzt wollen wir ein bisschen über Geld reden. Beim Thema Geld bist du einer von der schnellen Sorte. Du bist mehr im Trading unterwegs und mit 20% im Jahr gibst du dich nicht zufrieden, oder?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Nein, 20 % im Jahr ist uns zu wenig. Wir haben mit kleinen Konten angefangen. Ich war ja Student und hatte kein Geld, aber ich hatte Interesse für die Börse. Als ich das Arbeiten angefangen habe, verdiente ich aufgrund meines Diploms bereits zu Beginn recht gut und konnte durchaus ein wenig Geld sparen. Aber dennoch nicht ausreichend, um mit Aktien, Optionen oder CFDs zu handeln. Da braucht man schon ein bisschen mehr Kapital, deswegen habe ich nach einer Alternative gesucht, wo man einen schnellen Einstieg in die Börse bekommt und schnell vorankommen kann. Wobei „schnell“ immer relativ ist.

Zu Beginn hatte ich ein Startkapital von 14.000 USD und dies war eine gute Möglichkeit mich dem Futures Trading zu widmen. Futures Trading ist Margin basiert, daher braucht man hier nicht so viel Anfangskapital und kann auch mit einem kleineren Budget starten. Natürlich gibt es viele Einschränkungen die man berücksichtigen muss, wie z.B. die Gebühren und auch die fehlende Möglichkeit in der Breite zu investieren. Das Futures Konto sollte nicht gleich zu Beginn platt gemacht werden. Es ist auf jeden Fall machbar und das haben wir bei Insider-Week.de schon mehrfach bewiesen. Erst mit unserem Live-Depot und dann auch in einem internationalen Wettbewerb. Die Weltmeisterschaft startete auch mit 10.000 USD. Wir sind jetzt bei zwei Wettbewerben vorne mit dabei gewesen und wir haben jedes Mal den Einsatz verdoppelt. Es ist auf jeden Fall machbar, dass beweisen wir immer wieder.

Insider-Week.de

Insider-Week.de ist ein Trading-Projekt das zeigen soll, wie man mit dem richtigen Ansatz auch bei einem kleinen Tradingkonto ganz entspannt neben dem Beruf ein solides Einkommen generieren kann. Wir widmeten uns dem Swing-Trading. Dieser Ansatz erlaubte es uns, das Trading unter der Woche mit minimalen Zeitaufwand zu betreiben. Die meiste Arbeit erledigten wir am Wochenende. Da wir schon am Sonntag wussten was wir in der kommenden Woche handeln würden, fühlten wir uns wie Insider.

 

Insider-Week.de

Für mich beste Wahl mit Futures Trading zu beginnen

Für mich war es damals mit meiner Ausgangssituation die beste Wahl, klein mit dem Futures Trading anzufangen. Mittlerweile, wo ich mir einen guten Kapitalstock aufgebaut habe, beschäftige ich mich auch mit anderen Themen. Wie bereits erwähnt, ist der Future Handel Margin basiert. Das heißt, wenn wir voll im Market investiert und unsere Position gut diversifiziert ist, beträgt bei unserem Broker die Kapital-Auslastung nur 30%. Das bedeutet, 70% unseres Kapitals liegt einfach nur brach in unserem Broker Konto und wird nicht rentierlich eingesetzt. Da kommen natürlich andere Ideen ins Spiel, wie das Investieren in dividendenstarke Aktien, wie zum Beispiel in solide Werte aus dem DAX, Allianz oder BASF. Im Grunde so wie du es mit deiner Dividenden-Alarm Strategie machst.

Futures Trading bietet überdurchschnittliche Rendite

Nach wie vor ist für mich das Futures Trading sehr attraktiv, weil ich auf der einen Seite eine überdurchschnittliche Rendite erwirtschafte, die im Vergleich zum Drawdown 1 zu 3 liegt. Das heißt, wir machen 30% Rendite im Jahr bei einem Drawdown von 10%. Wir sind kurzfristig im Markt unterwegs und handeln zwischen zwei und fünf Tagen. Wir verfügen oft über 100 % unseres Kapitals, wenn wir gar nicht im Markt investiert sind. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit 70% unseres Kapitals, anderweitig zu verwenden. Mittlerweile sind wir bei einer halben Million USD nach sechseinhalb Jahren angekommen. Daher bin ich immer noch sehr angetan vom Futures Trading. Auf der anderen Seite ist es natürlich pflegebedürftiger. Und wie oft agierst du im Jahr?

Alex: Ich schaue schon jeden Tag ins Depot, aber ich agiere da nicht so häufig. Ich habe da zwar immer ein paar Sachen im Auge, die ich mal umswitche. Aufs Jahr gesehen beträgt mein Aufwand ein paar Stunden in der Woche. Und bei dir?

Max: Bei uns werden jede Woche am Sonntag Handelspläne für 2-3 Stunden erstellt und in der Woche, jeden Tag auf die Märkte geschaut und Entscheidungen getroffen. Unser Trading-Ansatz ist auf jeden Fall viel aufwendiger als bei dir. Viele Wege führen an der Börse zu Gewinnen. Man muss einfach seinen eigenen Weg finden, der zum eigenen Lifestyle passt. Zurzeit ist es für mich okay. Ich bin ja auch noch jung, nicht wie du und habe die Kraft und die Zeit, mich damit auseinanderzusetzen, aber auch die Motivation, weil ich das auch schon jahrelang lebe. Eigentlich kann ich es mit nichts so richtig vergleichen. Das ist jetzt quasi das, was ich mache und warum ich jetzt auch angefangen habe, eben nicht mit Aktien, Optionen oder CFDs, sondern die Future zu handeln. Eben wegen der Ausgangssituation.

Aus 14.000 USD werden eine halbe Million USD

Alex: Du hast jetzt erzählt, mit 14.000 USD hast du mal angefangen. Sind das die 14.000 USD, die heute die 500.000 USD wert sind?

Max: Was wir auf der Webseite ausweisen. Ich glaube, zurzeit sind es 535.000 ohne diese 14.000 $, also nur reiner Gewinnen.

Alex: Und von welchem Zeitraum sprechen wir, wo aus 14.000 USD jetzt 500.000 USD entstanden sind? Nur damit sich unsere Leser ungefähr vorstellen können, welche Renditen Renditen du erzielst?

Max: Also wir sind 2014 gestartet. Der Zeitraum ist jetzt sechseinhalb Jahre. Wir haben seitdem nichts ausgezahlt und haben alles reinvestiert.

Wie hoch ist denn deine durchschnittliche Rendite pro Jahr, kannst du uns da irgendwas sagen?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Wenn wir einfach die Durchschnittsrechnung machen, sind das ungefähr 70% pro Jahr. Aber das wäre nicht ganz korrekt. Als das Konto klein war, haben wir im Schnitt mit höherem Risiko gehandelt. Es war einfach dem kleinen Konto geschuldet.

14.000 USD, so viel kostet ein gutes BMW Motorrad, nicht mal das letzte Modell, sondern ein Zwischenmodell. Das heißt, wenn ich 14.000 USD gegen die Wand fahre, dann kann ich jetzt mein BMW Motorrad verkaufen und habe wieder Geld zum Traden. Das ändert sich, wenn man sich 100.000 USD ertradet hat, dann wird man natürlich konservativer. 100.000 USD sind irgendwo eine Eigentumswohnung auf dem Land. Es ist nicht leicht so eine Summe aufzubringen, deswegen wird man konservativer. Da verzichtet man lieber auf die Rendite und achtet darauf, dass die Risiken klein bleiben, dass man diese kontrollieren kann.

Ab 500.000 USD wird es noch konservativer. Da geht es um Kapitalsicherung und hat Prio Nummer 1. Rendite kommt erst danach. Ab 500.000 USD spielte auch die absolute Rendite eine Rolle. Wenn ich mal angenommen 30% mache, dann sind das 150.000 USD Gewinn. Das reicht mir locker, um die Lebenshaltungskosten zu bestreiten und darüber hinaus noch was zu reinvestieren. Deswegen läuft man der prozentualen Rendite nicht mehr so hinterher wie zu Beginn und ist bereit auf gewisse Renditepunkte zu verzichten. Im Gegenzug hält man die Risiken klein. In der Anfangsphase waren es extrem hohe Renditen und je höher das Kapital steigt, desto niedriger wurden die Renditen, weil wir da auf konservatives Risk- und Money-Management umgeschaltet haben.

Gesamtrendite oder Rendite auf das eingesetzte Future Kapital?

Alex: Dadurch dass du mit weniger Einsatz unterwegs bist, werden die Renditen wahrscheinlich kleiner. Aber aufs eingesetzte Kapital bleibt die Rendite ja schon hoch?!

Max: So kann man nicht rechnen. Wir rechnen niemals aufs eingesetzte Kapital. Du kannst es dir so vorstellen: Margin pro Kontrakt sind angenommen 1.500 USD. Das ist, was wir tatsächlich eingesetzt haben, was beim Broker hinterlegt und geblockt wurde. Und mit diesem Kontrakt haben wir 100% Rendite gemacht. Aber wenn wir Risiko berechnen, berechnen wir dieses aufs Gesamtkapital und deswegen betrachten wir auch die Rendite aufs Gesamtkapital. Aktuell beträgt unsere Rendite auf das Gesamtkapital zwischen 20 und 30%. Im letzten Jahr war es mehr als 25%.

Alex: Im Jahr 2019 habe ich ja sogar 51% gemacht mit meinen Dividendenaktien.

Max: Du hast uns überrannt. Mittlerweile kannst du ja auch am Wettbewerb teilnehmen und wärst vor uns.

Alex: Genau, alle traden und ich sitze einfach nur da und mach mein Depot und fertig. Ja, aber ich muss sagen, letztes Jahr war ein Ausnahme-Jahr. Das war dem geschuldet, dass der Markt vorher schon einmal tiefer ging. Jetzt sind wir wieder in einer extrem tiefen Phase durch Corona. Da hat mein Depot aufgrund von Tourismus und auch der Öl-Branche nicht so gut abgeschnitten. Aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass mein Depot ganz normal überleben und auch wieder neue Höchstkurse erreichen wird. Ich glaube, das wird bei dir ähnlich sein, wenn eine Drawdown Phase ist, da wirst du ja nicht gleich aus den Latschen kippen und alles hinschmeißen.

Du hast ja deine Strategie, deine Vorgaben und ich glaube, je mehr man sich daran hält, desto erfolgreicher ist man auch auf langfristiger Sicht, oder?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Das auf jeden Fall. Es spielen zwei Faktoren rein.
1. Du wirst selbstbewusster, je mehr Erfahrungen du sammelst und je mehr du siehst, dass deine Strategie jede Phase gut durchsteht und gut performt.
2. Natürlich wirst du auch robuster, wenn du einen Drawdown ausgehalten hast, dann ist das natürlich dein Wachstum. Beim zweiten Drawdown, erneuter Wachstum, beim dritten Drawdown auch.

Wir sind sehr aktiv und bleiben nicht stehen. Wir ruhen uns nicht aus, das heißt, wir forschen weiter, wir stellen uns den Fragen. Ich bringe dir einfach mal ein Beispiel: Die letzten drei Jahre, bis auf dieses Jahr, hatten wir am Anfang des Jahres immer einen Drawdown. Wir standen vor der Wahl, das zu akzeptieren, halt einfach als eine statistische Anomalie, die bei uns auftritt. Wir standen dann immer vor der Entscheidung: Entweder fahren wir im Januar in die Berge Ski fahren oder wir traden. Es wäre auf jeden Fall profitabler nichts zu machen als zu traden.

Wir wollten uns da aber nicht in die Zange nehmen lassen, weil wir alles dokumentieren seit 2014. Wir haben jeden Trade dokumentiert, wir haben zu jedem Trade ein Trading-Journal und wir haben ein Research betrieben und festgestellt, dass wir am Anfang des Jahres verlieren, weil wir immer denselben Fehler wiederholen. Dieses Mal haben wir diesen Fehler nicht mehr gemacht. Es waren viel weniger Trades. Wir haben die Trades sehr genau ausgewählt und genau die Trades, die in dem letzten Jahr zu Verlust geführt haben, haben wir dieses Mal ausgelassen. Dieses Jahr haben wir super performt. Wir haben auch im ersten Quartal Geld verdient.

Optimiere immer deine Strategie

Das ist, wie du schon sagst: Je länger man das macht, muss man seinen Tradingansatz nachvollziehen können. Es darf keine Blackbox sein, man muss genau wissen, was man da tut, man muss auch wissen, woher die Rendite kommt. Und wenn man das versteht, das gibt einem natürlich die Gewissheit bzw. die Beruhigung auch in schwierigen Phasen, dass man alles noch kontrolliert, dass genau dieser Effekt, woher man die Rendite bekommt, immer noch besteht. Es ist jetzt nur eine zwischenzeitliche Phase. Und bei uns: Wir haben jeden Drawdown kommuniziert. Wir haben da jetzt nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Bei jedem Drawdown haben wir gesagt: Leute schaut, ihr könnt bei uns was lernen. Drawdown ist so sicher, wie das Amen in der Kirche, es gibt keine Rendite ohne Risiko. Risiko bedeutet auch. Risiko eines Drawdowns zu bekommen.

Aus diesem Grund, wenn man jetzt sieht das auch andere erfolgreiche Menschen, andere, die nachhaltig Geld verdienen an der Börse, dass die auch ihre Drawdown-Phasen haben. Es ist natürlich auch ganz gut für denjenigen, der jetzt in dieser Phase steckt. Dann weiß er, dass es nicht nur ihm so geht, es gibt auch andere erfolgreiche Trader und denen geht es genauso. Und das, was du jetzt angesprochen hast: Letztes Jahr hast du so super performt mit deiner Dividenden-Alarm Strategie. Wenn du dich erinnerst: Letztes Jahr saßen wir in einem Drawdown ganze 5 Monate lang. Wir hatten einen Drawdown, während du gutes Geld verdient hast. Aber trotzdem bist du mein Freund geblieben. Ich mag dich trotzdem.

Gewinne Routine

Alex: Also, wenn ich dich irgendwie unterstützen kann, wobei dieses Jahr musst du ja mich unterstützen.

Max: Ja, das weiß ich. Jetzt steckst du quasi in meinen Schuhen. Aber das ist an der Stelle vielleicht interessant zu sagen: Es lohnt sich ab einem bestimmten Punkt, wenn man mit seinem eigenen Tradingansatz routiniert geworden ist. Wenn man alles beherrscht. Man steckt noch Zeit rein und macht Research, aber man hat auch Freizeit übrig. Da macht es schon Sinn, sich mit anderen Tradingansätzen auseinanderzusetzen, welche gerade in diesen Phasen, wo es nicht so gut geht, diese Phasen ausgleicht. Zum Beispiel während bei uns Futures Trading nicht gut lief, lief es bei dir gut. Jetzt aktuell hast du einen Drawdown und wir haben zurzeit nur Equity Hochs. Wenn man diese beiden Tradingansätze miteinander kombiniert, dann gleicht das den Drawdown aus und erhöht auch noch die Rendite. Das ist jetzt meine Erkenntnis. Ich mache das jetzt seit Kurzem und das ist auf jeden Fall ein sehr positiver Effekt.

Es macht doch Sinn, wenn man einen Tradingansatz ganz gut beherrscht, sich mit dem nächsten Tradingansatz auseinanderzusetzen und darauf zu achten, dass die miteinander nicht korrelieren. Wenn man das schafft, einen zweiten Ansatz aufzunehmen, welcher mit dem ersten Ansatz nicht korreliert, dann schafft man es, entweder beim gleichen Risiko zu bleiben und höhere Rendite zu erwirtschaften oder sogar die Risiken zu reduzieren. Das wäre ein guter Zugewinn, wie wir an unserem Beispiel gerade gezeigt haben.

Drawdowns und All-Time-Highs

Wenn du eine Drawdown-Phase hast, dann habe ich meine ALL-TIME-HIGHS. Wenn ich eine Drowdown-Phase habe, hast du deine ALL-TIME-HIGHS. Du hast auch erzählt, dass du dein Cash gesammelt hast und das schon eine gewisse Geduld erfordert. Das ist bei uns nicht der Fall. Wir handeln immer die Märkte, wenn ein Signal vorliegt. Die einzige Geduld, die wir aufbringen müssen bei den Pattern und beim Einstieg. Das ist maximal bis zu sechs Wochen. Bei dir bis zu zwei Jahre oder wie lange hast du Cash gesammelt?

Alex: Ich habe zwei Jahre lang Cash gesammelt von 2016 bis 2018. In der Zeit kann man trotzdem punktuell einige Investments fahren. Aber das Ziel sollte schon sein, in einem teuren oder neutralen Markt nicht unbedingt gleich alles wieder zu investieren, also das Geld zurückzuhalten. Du hast es angesprochen, 30% ist das reine Kapital was du am Ende nur benutzt. Der Rest, also 70% bleiben liegen. Das heißt, dein Trading-Ansatz wäre durchaus interessant, für aktivere Anleger die nicht nur Buy-and-Hold einmal in der Woche machen wollen, wie ich. Die sagen, ich lasse mal Futures Trading zu meinem Hobby werden. Nehmen vielleicht je nach Erfahrungswert 10%, 20% oder sogar 30% des Kapitals und fahren praktisch zweigleisig. 70% mache ich Buy-and-Hold mit Dividendenaktien oder auch ETFs und was man noch so hat. Und mit 30% bin ich dann eher aktiver unterwegs und jeden Tag prüft man ein wenig die Setups.

Du hast ja daraus auch ein Business gemacht. Vielleicht magst Du das kurz mal vorstellen. Du bist eigentlich auch fast Weltmeister geworden, mit dem was du machst geworden, stimmts?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Ja fast. Ich bin auf jeden Fall unter den Top 3 Tradern gewesen. Das ist ein weltweiter Wettbewerb, der von einem amerikanischen Broker veranstaltet wird. Jeder kann teilnehmen. Unter den Top 3 war einer aus der Schweiz, der andere war aus Japan und ich aus Deutschland landete auf Platz 3. Das war ein internationaler Wettbewerb und für mich schon ein super Ergebnis. Es war mir auch sehr wichtig, damit ich aus meiner Komfortzone rauskomme. Es hat mich sehr motiviert und weitergebracht. Jetzt sind wir aktuell wieder unter den Top 3. Auf jeden Fall schaffe ich konstante Ergebnisse, wie ich schon gesagt habe mit meiner Strategie. Es ist für diejenigen geeignet, die etwas mehr an der Börse machen möchten.

Alex: Also noch mal zusammengefasst: Du hast an einem Wettbewerb teilgenommen oder nimmst ja auch aktuell wieder daran teil. Das, was du machst ist keine Eintagsfliege, sondern du kannst transparent mit echtem Geld und praktisch unabhängiger Bewertung von Außen immer wieder, von Jahr zu Jahr, gleiche Ergebnisse erzielen mit deiner Strategie. Das heißt, es ist praktisch auch transparent und auch nachhandelbar und das machst du ja praktisch auch auf deiner Plattform, dass du den Leuten zeigst wie man dieses Futures Trading erlernen kann und was dazugehört. Es ist also weniger ein Signaldienst, denke ich mal oder man könnte es auch ein Signal Dienst missbrauchen.

Im Fokus steht bei dir eben das Lernen dieser Strategie, oder? Vielleicht teilst du gleich noch mal deine Webseite, wo man dich finden kann.

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Die Webseite heißt Insider-Week.de. Aber am einfachsten ist es, wenn nach „Max Schulz Trader“ suchst, dann kann man mich da relativ schnell finden. Und was wir jetzt auf der Website anbieten: Ich erkläre dir nur mal als Hintergrund, womit wir angefangen haben. Wenn man das lernen möchte, muss man das wie jede andere Ausbildung ansehen und durchlaufen. Auch an der Börse kommt man ohne Ausbildung nicht vorbei. Ich empfehle es jedem, entweder macht ihr es auf eigene Faust oder holt euch professionelle Hilfe. Man muss das schon als längerfristiges Projekt ansehen. Wenn man es selber macht, vielleicht bis zu drei Jahre, wer mit professioneller Hilfe macht, vielleicht ein bis zwei Jahre.

Aber auf jeden Fall sollte man das nicht als irgendein leichtes Spiel verstehen. Das ist jetzt eine ernsthafte Sache, wo hohe Risiken drin sind. Man muss erst lernen, die Risiken zu kontrollieren und klein zu halten. Wenn man das schafft, schafft man auch den zweiten Schritt, nämlich Rendite zu machen.

Vom Futures Demo Konto zum Futures Echtgeld Konto

Alex: Während man in diesem Lernprozess ist, fängt man aber auch schon an zu handeln oder?

Max: Wann beginnt erst mal mit einem Demokonto zu handeln. Denn es ist so, die Fehler, die du auf dem Demokonto machst, die Kosten dich einfach kein Geld. Es geht darum, dass du auf dem Demokonto erst mal routiniert wirst. Prozesse verinnerlichst und dann auch die Strategie verstehst. Man kann natürlich nicht sofort eine Strategie mit allen ihren Facetten verstehen, das ist ein langsamer Prozess, wo sich die Facetten immer stärker entfalten mit zunehmendem Verständnis. Aber man hat auf jeden Fall die Grundstrategie verinnerlicht, weil wenn man auf der Ebene keine Fehler macht, verliert man kein Geld und das ist wichtig. Und wenn man dann merkt, dass man auf dem Demokonto konstante Gewinne macht, dann kann man auf Echtgeld-Handel wechseln. Das würde ich so jedem empfehlen. Das ist die richtige Vorgehensweise. Wenn man Fehler macht, kosten die kein Geld.

Jetzt erzähle ich dir kurz von unserem Projekt und wie es entstanden ist. In dem Futures Handel, wie ich ihn mache, ist es natürlich super, weil man das nebenberuflich ausüben kann. Ich habe das zwei Jahre neben meinem Hauptberuf gemacht, weil das ist ein Swing-Trading auf Tagesbasis ist. Man muss abends zwischen 21 Uhr und 22 Uhr seine Positionen checken und eine Entscheidung treffen. Das nimmt ungefähr 15 Minuten in Anspruch und die ganze Arbeit fällt auf Sonntag. Dann machen wir einen Wochenplan, das kostet ungefähr 2 bis 3 Stunden. So kann man es super nebenberuflich umsetzen. Und um das gemeinsam umzusetzen biete ich meinen Service an.

Musst du fürs Trading und dein Business viel Zeit opfern? Oder hast du den Großteil des Tages Zeit?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Bei mir ist es jetzt so, dass das Trading sehr Zeit schonend ist. Als ich dann meinen Job gekündigt habe, hatte ich auf einmal viel Freizeit. Das was ich jetzt gestartet habe mit der Trading-Academy, ist natürlich ein Projekt, was mich voll im Griff hält zurzeit. Denn wir machen nicht nur die Academy, sondern entwickeln auch sämtliche Auswertungstools. Wir stellen das kostenlos bereit, damit Futures Trader das nutzen können. Diese Arbeit nimmt viel Zeit in Anspruch und funktioniert eigentlich sehr gut, aber nimmt wirklich meinen kompletten Tag ein.

Mein Ziel ist es max. 4 Stunden am Tag zu arbeiten. Damit würde ich mich super wohlfühlen, weil ich bin auch zweifacher Vater. Ich habe auch eine Frau und alle brauchen Aufmerksamkeit. Auch fürs Reisen muss man Zeit einplanen und auch für Verwandte und Freunde Zeit finden. Dem möchte ich jetzt mein Augenmerk widmen. Die Kinder sind relativ klein. Je älter sie werden, desto mehr Aufmerksamkeit brauchen sie und das möchte ich ausgleichen können.

Alex: Du hast zwei Kinder und brauchst vier Stunden. Dann weiß ich, warum ich mit meiner einen Tochter nur 2 Stunden am Tag brauche. Dann solltest du dir schon mal überlegen, wie viele Kinder du dir zeitlich noch leisten kannst.

Max: Ja, das stimmt. 12 passt dann, bei 24 Stunden.

Alex: Bei deinem Trading bist du ja an gewisse Handelszeiten gebunden. Ist dies auch ein Grund, warum wir uns hier in Asien nicht mehr treffen können?

Börsenhandelszeiten sind im Futures Handel wichtig

Max: Genau. Ich kann nicht nach Asien fahren, weil ich meine Handelspläne um 19 Uhr schreibe, dann ist es in Asien 1 Uhr nachts. Ich bin ungern derjenige, der nach 10 Uhr schlafen geht und aus diesem Grund gehe ich auch mehr in westliche Richtung. Das ist auch einer der Gründe, warum ich Amerika so mag. Bis Mittag bin ich fertig allem und am Nachmittag habe ich Zeit für die Familie. Wenn alle schlafen, habe ich quasi meine Freizeit.

Alex: Wir haben in deinem Podcast schon gesprochen vor ein paar Wochen. Wenn es jetzt klappt im Herbst, dann gucken wir mal, ob wir uns irgendwo in Florida treffen. Dann kannst du deine Handelspläne machen und ich gucke dir einfach zu.

Max: Ja, wenn es offen ist, dann treffen wir uns auf jeden Fall dort. Wir haben jetzt nur eine kleine Europatour, das ist jetzt auch der Not geschuldet, weil wir wegen Corona jetzt nicht reisen können. Oder eigentlich nur ausreisen können. Bei uns steht noch Verwandte besuchen auf dem Plan. Auch nach Russland zu gehen, da haben wir auch noch ein paar Verwandte und dann gehen wir nach Amerika. Vorausgesetzt die Grenzen sind offen. Das heißt, wir werden uns dort in Florida auf jeden Fall treffen, wenn die Reisefreiheit wieder gegeben ist.

Du bist jetzt Trader. Hast du denn auch andere Assets in deinem Depot? Was ist mit Aktien, Optionen, Gold und Kryptos?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Da wir wie ihr dauerhaft reist, habe ich keine physischen Sachen, wie Gold oder Silber. Ich war bisher nur auf mein Futures Trading fokussiert, weil ich da stabile Ergebnisse erwirtschaften wollte. Da gibt es immer einen Platz, wo man sich hinbewegen kann. Erst seit Anfang des Jahres, überlege ich, was ich mit dem Rest meines Geldes mache. Der Kapitalstock ist so angewachsen, dass man auch Dividendenstrategien umsetzen kann. Was jetzt auch Sinn macht, weil davor war ich darauf fokussiert, Kapital aufzubauen.

Deswegen kann ich dir jetzt noch nicht so viel sagen, weil ich bin gerade dabei bin das aufzusetzen. Ich schaue mir auch andere Tradingansätze an, wie aktives ETFs investieren, als Wing-Strategie. Oder Buy-and-Hold-Strategien oder Dividendenstrategien wie von dir. Es gibt verschiedene Ansätze und ich schaue mir alles genau an. Dir schaue ich schon länger über die Schulter, habe mich aber praktisch noch nicht reingetraut. Da brauche ich einfach eine gewisse Zeit, um Sicherheit zu gewinnen. Was aber auch sicher normal ist. Wie bei allen neuen Sachen.

Alex: Vielleicht fängst du erst mal mit den großen Konzernen an, die man kennt wie McDonald’s, Starbucks und so weiter. Wenn du dein Futures Trading gut hinbekommst, dann musst du dir bei meiner Strategie überhaupt keine Gedanken machen. Das ist ziemlich einfach. Aber du kommst jetzt langsam auch in ein Alter, wo man sich sicherlich auch etwas langweilige Assets auseinandersetzt, mit Hinblick auf die Familie, Altersvorsorge und Absicherung, um zwangsläufig einfach Kapital zu parken. Und das dann auch rentierlich. Wenn da der Aufwand praktisch gen null geht, im Vergleich zu deinem Aufwand.

Max: Genau und da habe ich zusätzlich in den Jahren, wo ich einen Drawdown habe, eine andere Strategie, die das Depot wieder hochzieht.

Du hast mir damals ein Buch empfohlen. Von einem ganz bekannten und berühmten Trader oder wie sagt man, Guru. Möchtest du das kurz noch mal ansprechen und vorstellen?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Das ist das Buch Aktien und Rohstoffe erfolgreich traden von Larry Williams. Ich empfehle die PDF-Version, da die Hardcover-Bindung nicht mehr publiziert wird. Mit dem Buch findet man sehr gut einen Einstieg in die Thematik, weil unser Trading auf diesem COT – Commitment of Traders Report aufbaut. Dieser Report wird von der amerikanischen Aufsichtsbehörde für Futures veröffentlicht, wo man die Positionierungen der Großen Marktteilnehmer sehen kann. Wir orientieren uns einfach daran. Wie kleine Fische an den Haien und schwimmen einfach mit oder hinterher. Das gilt nur für die amerikanischen Futures. In diesem Buch wird das Thema so ein bisschen stärker ausgerollt, damit man ein gutes Allgemeinverständnis bekommt.

Euer Trading beruht ja ausschließlich auf Rohstoffen und Währungen oder?

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Wir handeln am amerikanischen Market alle liquiden Futures, da es den COT-Report nur für amerikanische Futures gibt. Dazu gehören Futures auf Rohstoffe, auf Währungen und auch auf Indizes. Das beste Future letztes Jahr waren die Frühstücks Futures also Kaffee, Kakao, Orangejuice und Zucker. Das zweitbesten Future waren die Indizes, wie S&P, NASDAQ oder auch DAX. Dann gibt es noch die Energie und Metalle Futures.

Alex: Aber gerade beim Öl, war ja zuletzt während Corona richtig was los. Viele werden sich erinnern, dass der Ölpreis im März praktisch auf null oder auf minus 35 USD gefallen ist. Dann mussten einige erstmal verstehen, dass man nicht einfach als Käufer von einem Öl Kontrakt auftreten kann. Die Kontrakte sind zeitlich begrenzt und laufen irgendwann aus. Man muss dann als Verkäufer rechtzeitig daran denken, seine Position auch wieder zu verkaufen. Sonst läuft man Gefahr, sein Öl physisch in Amerika abholen zu müssen oder die Gebühren für die Lagerungen beim Broker zahlen zu müssen. Da haben wir in deinem Podcast auch schon ausführlich darüber gesprochen. Da wollen wir jetzt gar nicht so weit ausholen, aber im Grunde ist es ja das, was du eigentlich machst oder?

Insiderwissen nutzen

Max: Ja, genau. Nach unseren COT-Daten wurde kein Signal beim Öl generiert und haben somit haben wir diesen Basiswert auch nicht gehandelt. Man kann sich vorstellen, dass die Einkäufer bei Starbucks das beste Wissen über Kaffeepreise, Kaffeeplantagen oder über Wettervorhersagen haben. Wenn wir sehen, wie sich die Starbucks Käufer positionieren, dann können wir schon sagen, gibt es jetzt einen blauen Himmel oder ist doch mit Gewitter bei den Kaffeepreisen zu rechnen. Dementsprechend orientieren wir uns an den solchen Insider Future Händlern.

Alex: Starbucks ist auch mein Geschäft. Da interessiert mich weniger der Basiswert bzw. der Kaffeepreis. Ich gehe davon aus, dass Starbucks das Beste aus seinem Geschäft rausholt. Könnte mir denn dein Wissen zum Kaffeepreis helfen beim Kauf von Starbucks Aktien? Oder ist es schwierig, da einen Zusammenhang zu finden?

Sind Futures hilfreich für den Aktienkauf?

Max: Wir haben auch versucht, in dieser Richtung zu forschen. Da muss man mit gewissen Delays rechnen. Angenommen, wenn wir jetzt im Zucker einen Preisrückgang haben und wir wissen das Coca-Cola in seinen Getränken sehr viel Zucker verwendet, können wir ungefähr mit einem Delay rechnen von 40 bis 60 Tagen, bis der Kurs von Coca-Cola anzieht. Das ist natürlich nur ein Beispiel. Man muss da sehr viel Research betreiben.

Es gibt auch Tools dafür, wie die Timing Solution. Es ist aber sehr aufwendig. Jedes Asset, wie z. B. Ölpreis oder Ölunternehmen haben jetzt quasi eigene Beziehungen. Das heißt, man kann da jetzt nicht 40 oder 60 Tage pauschal auf alle Märkte legen. Das ist ehrlich gesagt für uns zu aufwendig. Deswegen haben wir in der Richtung nicht mehr geforscht. Wir sagen immer noch, es muss einfach sein. Es muss Spaß machen. Wenn man da jetzt nicht zum Investor oder Trader gehört und wie ein Nerd irgendwelche Zahlen auswertet, dafür bin ich nicht der Typ.

Alex: Aber es würde praktisch dazu führen, dass Starbucks zu einem bestimmten Zeitpunkt, oder Nestle oder Coca Cola, mit Zucker deutlich günstiger einsteigen kann als üblich. Das müsste man dann praktisch an einer steigenden Marge erkennen. Wenn die in dem gleichen Zeitraum nicht an anderer Stelle wieder Marge verlieren. Es ist eigentlich auch keine Garantie oder?

Max: Es gibt keine Garantie. Wir können das Chaos nur durch das Risk- und Moneymanagement zügeln.

Dann danke ich dir auf jeden Fall hier an dieser Stelle noch mal, dass du dabei warst. Das war so ähnlich locker wie beim letzten Mal bei dir. Deswegen haben wir uns auch gleich für eine Revanche verabredet. Ansonsten vielen Dank und das letzte Wort hast du.

Future Trader im Interview - Max Schulz von Insider-Week.de Erst mal vielen Dank, dass du mich eingeladen hast. Es macht mir immer sehr viel Spaß, mich mit dir auszutauschen. Letztes Mal warst du derjenige, der ein bisschen mehr zu erzählen hatte. Wir haben auch alle unterschiedliche Erfahrung in unterschiedlichen Tradingansätzen und es war auch interessant etwas darüber zu erfahren. Ich würde jedem empfehlen, wenn er einen neuen Tradingansatz anschauen möchte. Erst mal schauen, von wem er das lernen kann. Wir sprechen jetzt nicht über eine teure Ausbildung, sondern wem er folgen kann.

Alex: Es gibt viele Möglichkeiten in ein Thema einzusteigen.

Max: Ja, weil es gibt jetzt viele Anbieter und viel Literatur, aber leider zeigt unsere Erfahrung, das wenn man schnell vorankommen möchte, sollte man auf ein Praktika achten. Also, dass derjenige, der das erzählt auch den Lifestyle lebt und praktiziert und nicht nur als Verkäufer seiner Produkte auftritt. Dass er auch selber tradet. Das heißt, wenn man sich entscheidet für einen neuen Tradingansatz, dann muss er jemanden finden, der das genauso umsetzt wie er erzählt. Seine Ergebnisse müssen nachweisbar sein. Ob jetzt im Wettbewerb oder ob, so wie wir das machen in unseren Gruppen. Wo man da leicht einen eigenen Tracking Record erstellen kann. Das ist auch super wichtig.

Erst einen Tradingansatz erlernen, dann mit Echtgeld in den Markt gehen

Wenn man das Vertrauen in den Tradingansatz nicht hat, dann wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keine Lust haben sich da reinzufuchsen. Wenn es sich zu leicht macht und auf diese Sachen nicht achtet, dann kann man Zeit verlieren, indem man einen Tradingansatz lernt, der nicht funktioniert. Das ist sehr gefährlich. Weil Zeit ist Geld. Eventuell verliert man dann noch zusätzlich Geld, weil das Ganze nicht funktioniert. Wenn man sich dann für irgendjemanden entscheidet, immer mit Demo Accounts anfangen. Es kostet kein Geld, wenn man auf Demo Accounts Mist baut. Oder wenn man sich auf Demo Accounts einfach vergewissert, ob das, was man gelernt hat oder vermittelt bekommen hat, ob das tatsächlich funktioniert.

Erst wenn man auf dem Demo Account eine gewisse Stabilität rein bekommt, stabile Rendite, erst dann anfangen Geld zu riskieren. Das ist jetzt mein Schlusswort. Vorsichtig sein, weil das Geld anzuschaffen ist sehr mühsam und das Geld zu verballern, geht super schnell. Aus diesem Grund muss man da sehr vorsichtig agieren.

Alex: Ja, da hast du 30 Jahre etwas aufgebaut und in einem Jahr bist du es wieder los.

Max: So sieht es aus. Deswegen muss man immer auf der Hut sein und sich nicht verleiten lassen. Wie mit dieser Sache mit dem Öl-Preis. Das kann niemals so runterfallen. Das kann niemals auf null fallen. Es kann immer alles passieren. Alles gab es zum ersten Mal. Es gab jetzt Corona, das ist auch zum ersten Mal passiert. Es kann immer irgendwas zum ersten Mal passieren. Wenn man da jetzt das Kapital verloren hat, dann hat man das Spiel verloren.