Im ersten Teil dieses Zweiteilers habe ich euch beschrieben, worin ich bei langfristigen Sparplänen ein Problem sehe. Spätestens zum Ende der geplanten Laufzeit hin, zum Beispiel wenn ein Kind volljährig wird oder wenn eine Altersgrenze nahe des Ruhestandes erreicht wird, sollte das Depot bereits in trockenen Tüchern bzw. im sicheren Hafen liegen.
Ein Umschichten von Aktien in andere weniger volatile Finanzprodukte, sollte nicht wenige Wochen und Monate vor Ende der Laufzeit erfolgen. Vielmehr ist dies ein schleichender Prozess den man anstoßen sollte.
Übliche Sparpläne bieten diese Möglichkeit nicht. Daher muss man selbst Hand anlegen und Anteile verkaufen um sie in Cash umzuwandeln. Für wen dies zu lässtig ist und wer hierzu nach Alternativen sucht, der sollte den heutigen Artikel weiterlesen.
Wie sparen wir für unsere Tochter?
Mit der Geburt unserer süßen, kleinen Tochter Leni Louisa haben wir uns vor 4 Jahren für zwei ETF-Sparpläne entschieden. Die ETFs investieren unsere monatlichen Sparraten, thematisch unterschiedlich am Aktienmarkt und praktisch gesehen sind wir nun dauerhaft, bis unsere Tochter volljährig ist, mit „vollem Risiko“ an den Aktienmärkten unterwegs.
Im Moment ist dies für uns genau die richtige Entscheidung, denn schließlich haben wir noch gute 14 Jahre Zeit, in der sich das Geld vermehren kann.
Wie weiter oben bereits kurz erwähnt, habe ich mir trotzdem gelegentlich Gedanken gemacht, wie es zum Ende des Zeitraumes aussehen könnte.
Bei der eigenen Altersvorsorge ist es ja empfehlenswert das Risiko mit steigendem Alter zu verringern. Es gibt hier die Faustformel, dass der Aktienanteil im Depot 100 minus das aktuelle Alter entsprechen sollte.
Wer zum Beispiel mit 70 Jahren von seinem Kapital leben möchte, der sollte maximal 30% oder eine sogar noch geringere Aktienquote im Depot haben.
Zudem sollte man rechtzeitig damit anfangen den hohen Aktienanteil abzubauen. Es bringt nichts im Alter von 69 Jahren von 100% auf 30% umzustellen. Wenn dann die Aktienmärkte in einer Korrekturphase sind, hat man nichts gewonnen.
Für den Sparplan unserer Tochter bedeutet es, dass wir zwar im Moment noch mit Vollgas an den Märkten unterwegs sind, aber in einigen Jahren langsam beginnen sollten das Kapital risikoärmer umzuschichten.
Und mit diesem Gedanken bin ich auf unser Problem gestoßen. Wir haben heute zwei ETFs die ihre jeweilige Anlagestrategie haben. Da es hier keinen Fondsmanager gibt, der für uns ab einem bestimmten Zeitpunkt die Reißleine zieht und das Kapital nach und nach umschichtet, müssen wir das wohl selbst tun.
Aber haben wir uns nicht bewusst für einen Sparplan entschieden, damit wir uns nicht mehr aktiv um das Geld unserer Tochter kümmern müssen?
Von der Theorie her muss ich bald die erste Umschichtung vornehmen um von 100% Aktienanteil auf einen 80% Anteil zu kommen. Im nächsten Schritt könnte ich dann erneut auf 60% oder niedrigere Werte umschichten.
In der Praxis bedeutet das für mich: Die Jahre müssen im Auge behalten werden und ich sollte mich rechtzeitig auf die Suche nach passenden Finanzprodukten machen.
Welche ETFs, Fonds oder sonstige Finanzprodukte folgen einer ähnlichen Anlagestrategie bieten aber eine geringere Aktienquote? Fange ich dann wieder an das Kinderdepot mit Tagesgeld, Festgeld, Sparplänen und noch irgendwas zu füllen?
Wäre es nicht viel einfacher, einmalig den Geldkreislauf des Kindes mit einem Sparplan anzustoßen und mittels einem Hebel oder einem Cockpit oder einem Risikoregler jederzeit einfach nur die Höhe des Risikos einstellen zu können. Und das Ganze ohne ständiges überwachen und umschichten der gewählten Finanzprodukte?
Ich habe mich also auf die Suche gemacht. Und wer sucht, der findet. Und gefunden habe ich „Die sinnvollste Geldanlage Deutschlands“ von Ginmon.
Der Claim Die sinnvollste Geldanlage Deutschlands klingt schon mal sehr vielversprechend, aber Ginmon – den Namen des Unternehmens – habe ich vorher noch nie gehört.
Das liegt aber daran, dass dieses neue Fintech-Unternehmen erst im Jahr 2014 gegründet wurde und aktuell mit der DAB-Bank und in Zukunft mit der Consorsbank zusammenarbeitet.
Das die DAB-Bank in die Consorsbank integriert wird, habe ich zuletzt mehrfach berichtet. Wer ein Konto oder ein Depot bei der DAB-Bank hat, muss sich um nichts kümmern. Im neuen Jahr erfolgt die Umstellung automatisch.
Wer nicht warten will und sein Depot selbst zur Consorsbank „umziehen“ will, der kann eine Prämie von bis zu 600 Euro kassieren.
Aber bleiben wir bei dem Sparplan meiner Tochter.
Wie löst die sinnvollste Geldanlage Deutschlands nun mein Problem?
Einfach beschrieben, richtet man sich einen Sparplan ein und gestaltet das Anlagespektrum nach einem 10-Punkte Risikoprofil. Um das Risikoprofil des Sparplans auf die persönliche Lebenssituation abzustimmen, müssen sieben kurze Fragen durch ankreuzen beantwortet werden.
Volles Risiko mit dem Wert 10 bedeutet eine sehr hohe Aktienquote für den Sparplan. Der Risikowert von 1 beschränkt sich dann auf einen kaum spürbaren Aktienanteil.
Je nach Risikoprofil wird das Kapital des Sparplanes, so diversifiziert wie möglich, am globalen Kapitalmarkt investiert. Mit einem statistisch wie wissenschaftlich fundiertem Anlagekonzept wird das Kapital auf über 10.000 Unternehmen aus 47 verschiedenen Ländern aufgeteilt.
Damit wird das Risiko auf ein absolutes Minimum reduziert. Mit dieser nobelpreisbasierten Anlagestrategie kann im Jahr von einer jährlichen, durchschnittlichen Rendite zwischen 5-7 % ausgegangen werden.
Anhand meiner eigenen Erfahrungen der letzten Jahre ist dieses Renditeziel durchaus realistisch und für meinen Sparzweck (Kapitalaufbau für meine Tochter) auch mehr als ausreichend.
Die Ginmon Sparpläne bieten zudem die Möglichkeit das Risikoprofil jederzeit selbst zu regulieren und dies ohne manuell Gelder umschichten zu müssen. Das nenne ich mal einen zukunftsorientierten Sparplan.
Aber auch wer nicht für seine oder andere Kinder Geld ansparen möchte, kann diese Sparpläne nutzen. Denn praktisch gesehen eignen sie sich für jedes Risikoprofil und die unterschiedlichsten Anlagehintergründe.
Das häufigste Beispiel dürfte der Sparplan fürs Alter sein. Durch die flexible Risikosteuerung, eignen sie sich besonders für Anleger, die zu einem bestimmten Zeitpunkt über das Kapital verfügen müssen.
Wer zu einem bestimmten Stichtag in Rente gehen möchte und bis dahin noch viele Jahre Zeit hat, der kann heute mit einer höheren Risikogewichtung den Sparplan beginnen und mit dem näher rückenden Ende des Sparplanes das Risiko immer weiter reduzieren.
Sparpläne für Kinder
Der Zeitpunkt wann unsere Tochter über das Depot verfügen wird, dürfte nach meiner Rechnung spätestens zum 20. Lebensjahr sein. Der Sparplan kann also maximal noch 16 Jahre laufen.
Aktuell lasse ich den Sparplan mit vollem Risiko laufen. Dies entspricht einem Risikowert von maximalen 10 Punkten.
Ungefähr alle 18 Monate werde ich die Risikoklasse um einen Punkt nach unten anpassen. Somit liegt der Risikowert im Jahr der Auszahlung bei Punkt 1 und auch in den Jahren zuvor lag er bereits auf niedrigem Niveau.
Die Volatilität und leider auch die Rendite, dürften mit zunehmenden Jahren deutlich abnehmen und um die Anpassung der Risikoklasse nicht zu verpassen, habe ich mir eine Terminserie angelegt.
Mit dieser einfachen Möglichkeit der Risikominimierung erfüllt der Sparplan genau meine Anforderungen. Im Vergleich zu meinen bisherigen ETF-Sparplänen muss ich zudem nichts an Flexibilität und Komfort einbüßen. Im Gegenteil ich habe nun eine übersichtliche App in der ich alle Details jederzeit einsehen kann.
Allerdings muss man immer auch die Kosten im Blick behalten. Diese werden sehr transparent auf der Webseite dargestellt. Bis auf die Erfolgsprämie liegen diese auch im üblichen Rahmen.
Die Erfolgsprämie selbst ist gering und wird nur fällig, wenn der Sparplan auch neue Gewinne erzielt hat. Dafür bekommt man aber einen flexiblen Sparplan mit Risikoregler den ich in der Form, woanders noch nicht gefunden habe.
Ich hatte ja, was den bisherigen Sparplan meiner Tochter angeht, bisher keine schlaflosen Nächte, aber das Problem mit der Risikostreuung zum Ende der Laufzeit, hatte mir dann doch schon den ein oder anderen Gedanken durch den Kopf getrieben.
Mit dieser Lösung habe ich nun vorläufig alle offenen Punkte klären können und kann mich jetzt wieder um mein eigenes Kapital kümmern.
Ich hoffe mit dem Artikel konnte ich dir die Thematik bei langfristigen Geldanlage für Kinder oder auch fürs Alter, etwas näherbringen. Gerade an des Ende entsprechend lang laufender Verträge denkt man anfangs sicherlich nicht.
Falls du selbst schon Erfahrungen mit Sparplänen gemacht hast, freue ich mich über dein Feedback.
Meine 2 Mädels haben von mir auch einen ETF Schuh zur Geburt angezogen bekommen. Bislang war ein simpler Sparplan auf den MSCI World für die beiden die eleganteste Lösung m.E..
Das werde ich definitiv jetzt mal überdenken und mir den Anbieter ausführlich zu Gemüte führen.
Danke für diesen sehr informativen Artikel Alex.
LG
Das freut mich, Boris.
Gruß
Alex
ETFs sind auf jeden Fall sehr interessant, zumal Sie sehr pflegeleicht und konkurssicher sind. Ich habe die Chance vor fünf Jahren ergriffen und bin da eingestiegen. Als Geldanlage und auch zukunftsorientiert sehe ich weiterhin Immobilien. Mit beiden Anlageformen, denke ich eine gute Altersvorsorge zu schaffen.
Danke für den hilfreichen Artikel
Viel Erfolg