[NEU] Signalstärke beim Dividenden-AlarmLange hat es gedauert, aber endlich kann ich den Dividenden-Alarm Mitgliedern die Kennzahl der Signalstärke freischalten. Aber auch für meine normalen Blog-Leser gibt es heute eine freudige Nachricht. Die wöchentlichen Dividenden-Alarm Auswertungen sind mittlerweile sehr umfangreich und jeder kann sich in der nächsten Signal-Auswertung (am kommenden Dienstag) ein genaues Bild davon machen.

Neben einem Kommentar zum Dividenden-Alarm Indikator gibt es in der wöchentlichen Auswertung einzelne Auflistungen der jeweiligen Kaufsignale und Verkaufssignale (deutsche Aktien, Aristokraten, Branchen, Blue Chips). Dazu muss ich sagen, dass es praktisch immer Kaufsignale und Verkaufssignale gibt. Und nicht jedes Signal hat seine Berechtigung. Mit der neuen Tabellenspalte für die Signalstärke, sieht man nun sofort wie weit eine Aktie bereits in ihr Signal gelaufen ist.

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Die Signalstärke ist eine hilfreiche Kennzahl

neue Spalte für die SignalstärkeOft werde ich von meinen Mitgliedern gefragt, wie ich eine bestimmte Aktie und deren Signal, sei es ein Kaufsignal oder auch Verkaufssignal, einschätze. Wenn ich mich mit der Aktie beschäftigt habe, gebe ich gern meinen Kommentar ab. Aber bei vielen Aktien müsste ich mich auch selbst erst einlesen, um herauszufinden warum aktuell ein Signal generiert wird und ob dieses bereits stark ausgeprägt ist oder frisch generiert wurde.

Wenn es zu einem Signal eine weitere hilfreiche Kennzahl geben würde, könnte man schon auf den ersten Blick die Wichtigkeit bzw. Dringlichkeit des Signals erkennen. Aus dieser Idee heraus ist die neue Signalstärke entstanden.

In den wöchentlichen Dividenden-Alarm Signal-Auswertungen verzichte ich bewusst auf die Anzeige der jeweiligen Signal-Schwellen. Durch die ständige Überprüfung und Neuberechnungen, werden die Signal-Schwellen immer an die aktuelle Situation angepasst. Der Sinn des Dividenden-Alarms ist es zudem, sich nur mit den Aktien zu befassen, die ein Signal generiert haben. Alle anderen Aktien, die sich in einer neutralen Phase befinden, bleiben daher unbeachtet.

Auch wenn der ein oder andere Leser gern wissen würde, ob eine seiner favorisierten Aktien kurz vor einer Signalaktivierung steht, im Grunde macht diese Vorab-Information bei einer langfristigen Anlagestrategie keinen Sinn. Man würde am Ende doch nur wieder dazu übergehen, sein Portfolio stets und ständig zu überwachen. Sobald eine Aktie kurz vor ihrem Signal steht, würde man sich bereits intensiv mit der Aktie beschäftigen und eventuell in Frage kommende Szenarien durchspielen. Dies würde bis hin zu frühzeitigen Käufen und Verkäufen führen. Das kostet unnötig Zeit und Performance.

Die Vorgehensweise der Dividenden-Alarm Strategie ist daher klar definiert. Eine Aktie wird erst unter die Lupe genommen, wenn sie ein Signal aktiviert hat. Erst dann beginnt die heiße Phase. Und diese kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern. Es besteht also überhaupt keine Eile oder frühzeitiger Aktionismus.

Je nach individueller Situation einzelner Aktien und der jeweiligen Marktsituation, kann sich ein aktiviertes Signal im weiteren Verlauf stark ausweiten. Um diese Situation besser einschätzen zu können, kann man nun die Signalstärke zur Hilfe nehmen. Sie zeigt, wie weit eine Aktie bereits in ihr Signal gelaufen ist und macht einen Vergleich mit vorherigen Dividenden-Alarm Auswertungen sowie mit anderen Aktien der gleichen Branche leichter.

Unterschiedliche Signalstärken besser einschätzen können

Die Signalstärke hat keinen definierten Rahmen von 1 bis 10 und orientiert sich auch nicht an Schulnoten von 1 bis 6 oder ähnlichen Skalen. Vielmehr wird die Signalstärke erst bei Aktivierung eines Signals angezeigt und sie gibt an, wie weit sich das Signal bereits entwickelt hat. Somit kann es geringe Signalstärken von 5% geben, aber auch extreme Werte wie zum Beispiel 110%. Um die Werte besser einschätzen zu können, werde ich nun auf einzelne Werte eingehen.

Zu klären ist, ab wann die Signalstärke überhaupt in Betracht gezogen wird. Erst sobald eine Aktie ein Signal aktiviert hat (Kaufsignal oder Verkaufssignal) beginnt die Berechnung der Signalstärke. Während einer Signalgenerierung kann der Aktienkurs mal mehr und mal weniger weit pendeln. Die Abweichung / Entfernung von der Signalschwelle wird von der Signalstärke dargestellt. Je kleiner der Wert, desto näher befindet sich eine Aktie an ihrer Signalschwelle.

Schwache Signalstärke

Eine Signalstärke von 1% würde demnach bedeuten, dass dieses Signal gerade erst aktiviert wurde bzw. dass die Aktie an der Schwelle zur Deaktivierung ihres Signals steht. Im Grunde beginnt die interessante und seltene Phase jetzt erst. Die Signal-Schwellen in der Datenbank des Dividenden-Alarms sind nicht so berechnet worden, dass man nicht vorschnell handeln muss. Vielmehr tritt die Aktie jetzt in eine Range ein, die bei langfristiger Betrachtungsweise nur selten erreicht wird.

Fortgeschrittene Signalstärke

Eine Signalstärke mit einem Wert von 30% zeigt bereits eine weit fortgeschrittene, aber noch im Rahmen liegende, Entwicklung an. Nun stößt eine Aktie nicht immer an die gleichen Grenzen, wie in der Vergangenheit.

So konnten zum Beispiel bei der Generierung früherer Signale einige Male eine Signalstärke von 50% erreicht werden und in anderen Zeiträumen nur eine Signalstärke von 35%. Dies kann unterschiedlichste Gründe haben. Dazu überprüft das Bewertungsverfahren des Dividenden-Alarms immer neu erreichte Bewertungen mit denen in der Vergangenheit, um die Werte der Signal-Schwellen besser justieren zu können. Es gibt somit keinen festen Wert, wie weit sich die Signalstärke entwickeln kann.

Außerordentliche Signalstärke

Erst Werte oberhalb von 50% sollten aufhorchen lassen! Hier befindet sich eine Aktie in einer außerordentlichen Situation die wirklich selten vorkommt oder vielleicht sogar in dieser Form bisher nicht vorgekommen ist. Hier ist es wichtig, sich intensiv mit der jeweiligen Aktie zu beschäftigen. Es wird Gründe geben, warum die Aktie so weit in ihr Signal gelaufen ist. In der Regel sind dies ganz eigene Probleme mit dem das Unternehmen zu kämpfen hat oder die Dividende wurde überraschend stark „verändert“. Meistens hat dies mit bereits durchgeführten oder vom Markt erwarteten Dividendenkürzungen zu tun. Aber auch bei den Kaufsignalen finden sich hin und wieder einige solcher Ausreißer. Auch hier sollte die Fortsetzung der Dividendenzahlung hinterfragt werden.

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Weitere Fakten zur praktischen Anwendung der Signalstärke

Die Höhe der jeweiligen Signalstärke allein sagt noch nicht so viel aus. Wirklich hilfreich ist die Signalstärke für mich erst dann, wenn ich andere Kriterien und Vergleiche zurate ziehen kann. Durch direkte Vergleichsmöglichkeiten ergibt sich in der Regel ein deutlich besseres Bild. Ein paar Anwendungsbeispiele kann ich euch dazu nennen. In der Praxis sollte die Signalstärke nur bei gleichen Signalen und innerhalb der gleichen Branche verglichen werden. So kann man zum Beispiel die Verkaufssignale der Branche Konsum miteinander vergleichen oder die Kaufsignale der Branche Lebensmittel. Branchen- oder Signalübergreifende Vergleiche machen keinen Sinn.

Branchenvergleich

Signalstärke BranchenvergleichIch persönliche nutze die Signalstärke in erster Linie für einen Branchenvergleich. Hierfür eignet sich die Kennzahl sehr gut. In der Regel werden branchengleiche Werte ähnlich bewertet und so kann man gut erkennen, welche Werte hier aus der Reihe tanzen und welche noch weiteres Potential haben.

An einem kleinen Beispiel möchte ich dies kurz zeigen. Ausgewählt habe ich hier bei den Verkaufssignalen die Rubrik Konsum. Zum einfacheren Verständnis der Sache, habe ich bewusst nicht benötigte Spalten ausgeblendet. Auffällig ist hier das Unternehmen in der 1. Zeile. Es erzielt einen hohen Wert bei der Signalstärke im Vergleich zu den anderen drei Branchenkollegen. Die Aktie ist aufgrund ihrer individuell errechneten Bewertung bereits teuer. Im Vergleich sieht man nun, dass hier eine deutliche Überbewertung erreicht wurde. Wenn man hier die Branche als Maßstab nimmt, tanzt die Aktie aus Zeile 1 deutlich aus der Reihe und wird teurer bewertet als die Konkurrenz, die sich alle auf einem ähnlichen Niveau befinden.

vorbildliche Dividenden-Historie

Je besser sich eine Aktie in der Vergangenheit entwickelt hat, desto genauer können die Signalschwellen beim Dividenden-Alarm berechnet und konfiguriert werden. Die Range, innerhalb derer solche Aktien während einer Signalphase schwanken, ist dadurch deutlich geringer. Hohe Werte bei der Signalstärke darf man hier nicht erwarten.

Zuverlässige Ergebnisse bei der Signalstärke, einhergehend mit wenigen Ausreißern, liefern vor allem Dividenden Aristokraten und Unternehmen die viele Jahre ihre Dividende nicht gesenkt haben (hohe Dividenden-Kontinuität). In den wöchentlichen Auswertungen sind diese Aktien mit einem * (Dividenden Aristokraten) gekennzeichnet und die Spalte DK liefert den Zeitraum der Dividenden-Kontinuität.

Sollte dennoch eine Aktie mit guter Dividendenhistorie einen hohen Wert bei der Signalstärke aufweisen, dann handelt es sich hier um eine wirklich seltene Situation und es wird dafür ganz individuelle Gründe geben, welche in der Regel schnell ausfindig gemacht werden können.

extrem hohe Werte

Hin und wieder kann es vorkommen, dass sehr hohe Werte bei der Signalstärke erreicht werden. Bei Auffälligkeiten werden wir die Berechnungsergebnisse grundsätzlich immer manuell überprüfen, allerdings haben hohe Werte oftmals ihre Berechtigung. So kann es sein, dass Unternehmen ihre Dividende derart stark anheben oder auch kürzen, dass dies zu einer sehr starken Verzerrung führt. Dies macht sich dann auch in den Berechnungen der Unternehmensbewertung bemerkbar und führt zu ungenauen Ergebnissen.

Nun stellt sich die Frage, wie man hier reagieren soll? Einfach die Berechnungen ignorieren und die Schwellenwerte in der Datenbank manuell anpassen, damit es wieder „schön“ aussieht – ist nicht die Lösung. Im Einzelfall überprüfen wir solche Werte und korrigieren die Datenbasis.

In der Regel belassen wir es allerdings bei den automatisch ermittelten Werte. Betroffen sind in solchen Fällen fast immer Unternehmen mit einer unregelmäßigen Dividendenausschüttung. Ein regelmäßiges absenken der Dividende nach ein paar Jahren der Erholung, bringt eben keine Kontinuität. Eigentlich wäre es hier dann sinnvoller solche Aktien aus dem Dividenden-Alarm zu nehmen. Allerdings sehen die Leser anhand solcher Werte, dass diese Unternehmen Probleme mit kontinuierlichen Ausschüttungen haben.

Ein Beispiel ist das Unternehmen NRG Energy. Hier wurde die Dividende von 0,14 USD auf 0,03 USD gekürzt. Das errechnete Verkaufssignal wurde damit aktiviert und die Signalstärke liegt bei über 100%! Es bringt hier gar nichts, das Verkaufssignal und damit auch die Signalstärke künstlich anzupassen, denn unterm Strich bleibt die Aktie nach unserer Strategie ein Verkauf und verursacht hat diesen Zustand das Unternehmen selbst. Es hat mit der Absenkung der Dividende eine Situation herbeigeführt, die es in dieser starken Ausprägung so bisher nicht gab. Daher muss man solche Vorkommnisse auch genauso anhand der Daten ablesen können.

Gerade bei hohen Werten bei der Signalstärke, können die Dividenden-Alarm Mitglieder schnell sehen, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. In diesem Fall lag es an der extrem starken Dividendenkürzung. In anderen Fällen, wenn es Aktiensplits oder andere erklärende Punkte gab, macht ein Anpassen der Signalwerte durchaus Sinn.

Erfahrungen sammeln

Die Signalstärke wird nun neu eingeführt. Somit wird es in der nächsten Zeit sicherlich bei dem ein oder anderen Leser Fragen zur praktischen Anwendung geben. Das gesamte Projekt entwickelt sich durch euer Feedback weiter. Schreibt mir also, wenn ihr Fragen zur praxisnahen Anwendung der Signalstärke habt. Ich werde an dieser Stelle regelmäßig hilfreiche Fakten dazu ergänzen und den Artikel erweitern. Zudem verlinke ich diesen Artikel in den wöchentlichen Dividenden-Alarm Auswertungen.