In diesem Artikel (aus der Blog Rubrik Strategie) geht es um Optionen handeln und Dividenden kassieren. Beides ist gleichzeitig möglich und hebt den Gesamtertrag eines Depot. Das Thema Dividenden kassieren dürfte den meisten Lesern verständlich sein. Was es allerdings mit Optionen handeln auf sich hat, wird uns heute mein Blogger-Kollege Rico vom Finanzblog Erfolgreich-Sparen.com näher erläutern.
Rico hat sich auf das Thema Aktien Optionen spezialisiert und darüber ein sehr verständliches Buch geschrieben. Sein Buch Schneller zur finanziellen Freiheit als Stillhalter findest du auf seinem Blog.
Rico hat mir das Thema Optionen sehr einfach erklärt, darum bat ich ihn um einen Gastartikel für meine Blogleser. Dazu hat er sich die letzten Dividenden-Alarm Auswertungen angeschaut und erklärt uns nun anhand eines realen Beispiels, worauf es beim Handel mit Optionen ankommt und wie viel man mit Optionen verdienen kann.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen interessanten Artikel und gebe ab an Rico.
Der Dividenden-Alarm generierte zuletzt im Technologie-Sektor bei SAP bei Kursen über 92 Euro ein Verkaufssignal. Seit dem Kaufsignal bei 62 EUR hätte ein Investor eine Rendite von 59 % erzielen können. Im folgenden Artikel möchte ich eine Methode vorstellen, wie sich mit Hilfe von Optionen die Dividenden-Alarm Signale nutzen lassen, um die Rendite nachhaltig und systematisch zu steigern.
Der klassische Zyklus aktiver Dividendeninvestoren
Wenn du nach der Dividendenstrategie investierst, ist es dein Ziel, nachhaltige Aktien mit einer stabilen Ausschüttungspolitik, zu sehr günstigen Kursen für dein Dividendendepot zu sammeln. Bei der Auswahl der Aktien zum richtigen Zeitpunkt, unterstützt dich der Dividenden-Alarm. Dabei unterstützt dich der Dividenden-Alarm, weil er dir Chancen zeigt, zu denen du historische hohe Dividendenrenditen erreichen kannst.
Gleichzeitig erkennst du leichter Situationen, in denen dein Investment vergleichsweise hoch bewertet ist – in diesem Fall bezogen auf die erzielbare Dividendenrendite. Damit ist es möglich, dein Kapital aus hoch bewerteten Investments in niedrig bewertete Investments umzuschichten.
Wie bereits zu Beginn erwähnt, bestand zuletzt laut Dividenden-Alarm für die Aktie der deutschen SAP ein Verkaufssignal bei Preisen oberhalb von 92 Euro. Nachfolgend findest du in Abb. 1 zur Orientierung den Kursverlauf der letzten fünf Jahre mit Wochenkerzen.
Abb. 1: Aktienkurs SAP der letzten 5 Jahre, Wochenkurse
Nehmen wir an, du hast die Aktie wie empfohlen damals unter 62 Euro erworben und hältst sie seitdem in deinem Depot. Dann hast du allein durch die Kursgewinne seit 2013 eine Rendite von 48 % erzielt. Wenn du 2013 eingestiegen bist, bewegt sich die Jahresrendite bei ca. 10 % pro Jahr.
Mit Dividenden hast du seit 2013 nochmals vier Ausschüttungen in Höhe von 0,85 EUR, 1,00 EUR, 1,10 EUR und 1,15 EUR. Dies entspricht in Summe 4,10 EUR oder weiteren 6,6 % auf den Einstiegskurs von 62 EUR (siehe auch Tabelle 1). Die Dividende von 2017 hättest du nicht erhalten, weil du SAP wahrscheinlich schon vorher verkauft hättest.
Rechnen wir die Dividenden auf den Kaufkurs an, betrüge dein effektiver Einstandskurs heute 57,90 EUR, sodass die Gesamtrendite des Investments bei rund 59 % oder 12,2 % pro Jahr liegt.
Ich denke, schon das allein ist kein schlechtes Ergebnis!
Tabelle 1: Entwicklung von SAP mit Dividenden
Optionen handeln – das bezahlte Verkaufsversprechen
Im vorigen Beispiel sind wir davon ausgegangen, dass du SAP sofort beim Erreichen des Zielkurses verkauft hast. So hättest du z. B. eine Limit-Order für 92 EUR bei deinem Broker hinterlegen können, die irgendwann einmal ausgeführt worden wäre.
Was wäre, wenn du anstelle der Limit-Order am Markt einfach ein Versprechen machen könntest?
„Ich verspreche, die Aktien von SAP bis zum 17. März 2017 zum Preis von 92 Euro zu verkaufen.“
Und wie würde es dir gefallen, wenn du für dieses Versprechen noch bezahlt werden würdest?
Im Endeffekt habe ich damit eine Call-Option auf SAP am Terminmarkt mit der Fälligkeit 17. März 2017 und dem Strike-Preis von 92 EUR verkauft!
Und das Beste: Für dieses Versprechen hätte ich in diesem Fall für 100 Aktien insgesamt 50 EUR erhalten! Das entspricht einem Drittel der letzten Dividende.
Wenn du dir nun den Kursverlauf der Aktie genauer anschaust (siehe Abb. 2), wirst du erkennen, dass SAP am 17. März nicht über 92 EUR notiert hat sondern bei rund 90 EUR. Was wäre in einem solchen Fall mit meinem Versprechen passiert?
Kurz gesagt: Es wäre verfallen – genau wie die Call-Aktienoption! Was nützt jemandem schließlich mein Versprechen zu 92 EUR Aktien zu verkaufen, wenn er die gleichen Aktien an der Börse viel günstiger erwerben kann?
Und das bedeutet, ich kann die 50 EUR behalten und besitze meine SAP-Aktien immer noch. Das ist kein schlechtes Ergebnis, denn wir wollten SAP ja sowieso für 92 EUR und nicht nur für 90 EUR verkaufen!
Das Schöne ist: Ich kann nun erneut ein Versprechen – bzw. eine Call-Option – verkaufen und dafür weitere Prämien einnehmen.
Da die Aktie nun deutlich höher notiert als im Februar, entsteht eine vorteilhafte Situation für mich. Dies hängt mit der Eigenschaft von Optionen zusammen: Je wahrscheinlicher es wird, dass ich mein Versprechen auch einlösen muss, desto höher sind die Optionsprämien, die ich für mein Versprechen erhalten kann!
In diesem Fall könnte ich versprechen, meine Aktien zum 21. April 2017 wieder zum Kurs von 92 EUR zu verkaufen. Dafür würde die Prämie für 100 Aktien schon doppelt so hoch ausfallen: Ich kann hier für mein Versprechen also 100 EUR zusätzlich verdienen.
Doch auch diesmal notierte SAP, zum Fälligkeitstermin der Option, unter dem vereinbarten Strike-Preis – obwohl die Aktie zwischenzeitlich schon über 92 EUR gestiegen war, zählt letztendlich der Kurs am Fälligkeitstag. Auch diesen Monat könnte ich die Prämie von 100 EUR verbuchen und besitze meine Aktien noch immer!
Es wird also Zeit für die dritte Runde: Mein Versprechen für den Monat Mai. Nach dem Verfall am 21. April hatte die Aktie einen großen Sprung gemacht, sodass sie deutlich über 92 EUR notierte. Wir verkaufen auch diesmal wieder eine Call-Option zum Strike von 92 EUR mit der Fälligkeit für den nächsten Monat – diesmal dem 19. Mai 2017. Da der Kurs von SAP bei fast 93 EUR stand, erhöht sich die einzunehmende Prämie nochmals: Rund 200 EUR erhalte ich diesmal für mein Versprechen, die 100 Aktien im Mai für 92 EUR zu verkaufen!
Und tatsächlich: Dieses mal notierte SAP bei fast 94 EUR und damit deutlich höher als unser festgelegter Strike. Ich bin daher gefordert, mein versprechen einzulösen. Mein Broker verkauft die Aktien nun automatisch für 92 EUR und das Unternehmen verschwindet wie gewünscht aus meinem Account.
Abb. 2: SAP Kursverlauf mit Tageskerzen und eingetragenen Fälligkeiten für die Optionen
Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Ich habe seit Februar drei Monate lang Call-Optionen auf SAP-Aktien verkauft. Sie entsprachen dem Versprechen, die Aktien zur Fälligkeit zum Kurs von 92 EUR zu verkaufen. Mein Vertragspartner, der dieses Recht ausüben konnte – aber nicht musste, hat die Option zwei Mal verfallen lassen, weil er die Aktien an der Börse günstiger hätte kaufen können als durch die Ausübung der Option.
Ich habe in dieser Zeit 0,50 EUR je Aktienoption im ersten Monat, 1 EUR im zweiten und 2 EUR im dritten Monat eingenommen. Damit habe ich in drei Monaten 3,50 EUR je Aktie zusätzlich verdient!
Wenn wir diese Prämien wieder auf den Einstiegskurs anrechnen, konnten wir den Einstandspreis nun von 57,90 EUR weiter auf 54,40 EUR senken. Für das Endergebnis bedeutet dies nun, dass sich unsere Gesamtrendite auf 69 % erhöht!
Tabelle 2: SAP Entwicklung mit Dividenden und Optionsprämien
Auch im Vergleich mit der Dividende muss sich die Strategie nicht verstecken. In drei Monaten hat sie so viel Einkommen generiert wie die Dividendenausschüttungen der letzten 3 Jahre!
Eine ähnliche Strategie kannst du auch nutzen, um die Aktien zu kaufen. Sie basiert auf Put-Optionen und wäre vor dem Einstieg in die Aktie zum Tragen gekommen. Wenn wir annehmen, dass du damit ebenfalls 3,50 EUR verdient hättest, bevor dir du dein Kaufversprechen hättest einlösen müssen, dann wäre dein Einstandskurs nun bei 50,90 EUR und deine Gesamtrendite bei 80 %.
Tabelle 3: Gesamtergebnis
Optionsstrategien für Dividenden Investoren
Die beschriebene Optionsstrategie ist nicht ungewöhnlich und hat einen eigenen Namen: Covered-Call-Strategie. Sie basiert darauf, dass du bereits Aktien im Depot besitzt und für diese Call-Optionen verkaufst – sie also zum Kauf anbietest. Im beschriebenen Zusammenhang können Dividenden Anleger sie nutzen, um ihren Ausstieg zu optimieren und zusätzliches Einkommen zu generieren.
Sicher ist dir auch aufgefallen, dass ich bisher kein einziges Mal über Chartanalyse oder Kursprognosen gesprochen habe. Denn tatsächlich funktioniert die Strategie unabhängig davon, wie sich die Kurse entwickeln. Wenn die Aktie schneller steigt, kannst du manchmal eben nur eine Option verkaufen und nimmst damit etwas weniger Prämie ein. Doch allein diese Prämie stellt dich schon besser als wenn du die Aktien einfach direkt verkauft hättest.
Dennoch kannst du die Strategie flexibel an deine eigenen Markterwartungen anpassen. So hättest du zum Beispiel den Abstand der Call-Optionen vom aktuellen Kurs größer wählen können, wenn du von steigenden Kursen ausgegangen wärst. Dann würdest du stärker von den Kursgewinnen profitieren, verringerst dadurch aber die einzunehmende Prämie.
Auch hättest du nicht unbedingt monatliche Optionen verkaufen müssen. Es ist manchmal auch sinnvoll, längere Laufzeiten von zwei oder drei Monaten zu wählen. Dadurch reduzierst du die Transaktionskosten und kannst durch die längere Laufzeit sofort eine höhere Prämie einnehmen. Man spricht hier davon „mehr Zeitwert zu verkaufen“.
Für welchen Weg du dich entscheidest, hängt ganz von deinen eigenen Präferenzen ab.
Schlusswort und Fazit zum handeln mit Optionen
Mit diesem Artikel wollte ich dir aufzeigen, dass Optionen nicht generell Zockerei und Teufelszeug sind, wie weitläufig behauptet wird. Tatsächlich kommt es wie so oft auf den konkreten Einsatzfall an. Auch als Dividenden Investor, der langfristig am Unternehmenserfolg partizipieren möchte, kannst du mit Optionen auf sehr einfache Weise zusätzliche Erträge generieren.
Optionen handeln tue ich persönlich bereits seit mehreren Jahren und habe auch schon teure Fehler begangen. Beim Einsatz von Optionen ist es wie mit Aktien auch. Ich habe die Wahl zwischen hochriskanten Penny-Stocks, bei denen ich in kürzester Zeit alles verlieren kann. Oder ich setze auf eine nachhaltige Strategie, die mit kalkulierbarem Risiko zum Börsenerfolg beisteuert.
Der Nachteil ist allerdings, dass es nur sehr wenige Broker für den Optionshandel in Deutschland gibt. Eine kleine Übersicht zu wichtigen Anbietern und ihren Konditionen findest du bei Erfolgreich-Sparen.com.
Im Artikel habe ich aufgezeigt, wie du Call-Optionen für deinen Ausstieg nutzen kannst. Allerdings lässt sich die gleiche Strategie auch über die gesamte Haltedauer der Aktie anwenden, sodass du schon früher Prämien einnehmen kannst. Auch lässt sich die gleiche Strategie auf Put-Optionen übertragen, um einen besseren Einstieg in die Aktie zu erhalten.
Der Dividenden-Alarm hilft dir, die passenden Aktien und ihre Preise für Kauf und Verkauf zu ermitteln. Durch den gezielten Einsatz von Aktien Optionen ist es auf einfachem Wege möglich, deine Rendite nachhaltig zu verbessern und damit das Ziel der finanziellen Freiheit schneller zu erreichen – ohne dabei ein höheres Risiko in Kauf nehmen zu müssen.
Ich bin mir sicher, dass im Artikel viele Fragen offen geblieben sind. Sprich mich deshalb gern direkt an oder hinterlasse mir einen Kommentar unter diesem Artikel. Wir werden dir dann so gut es geht weiterhelfen!
Hi,
guter Artikel.
Man muss allerdings kritisch hinterfragen, ob die Kombination von Call Optionen und einem „Dividenden Alarm“ möglich ist.
Denn so wie ich es verstanden habe, generiert der Dividendenalarm ja auch Verkaufssignale. Die sollte ich nun ja auch nutzen und nicht ignorieren (sonst bräuchte ich keinen Alarm und könnte mir das Jahreabo sparen).
Tatsächlich könnte ich mir das Optionsschreiben auch sparen und die geplante Prämie einfach auf den durch den Alarm prognostizierten Verkaufskurs addieren und dann dort meine Limitorder setzen.
Das wird mir im Falle des überschreitens des Kursziels von 92 + X sogar mehr Rendite bringen, weil ich mir die Transaktionskosten spare und in DE bei der Steuer keine Optionsgewinne versteuern muss (können ja m.W. nicht gegen Aktienverluste gegengerechnet werden?). Optionsverluste würde man schließlich keine haben, da der CC geschrieben worden wäre mit dem Ziel der Ausbuchung der Aktie. Somit wäre dieser Verlusttopf immer leer.
Jetzt kann man argumentieren, dass man dann im Falle von einem Absacker unter z.b. 90€ keine Prämie einnimmt und auch nicht verkaufen kann.
Aber deshalb habe ich ja genau das Verkaufssignal.
Am Ende des Tages ist der CC in Kombination mit dem Alarm m.E. nur dann sinnvoll, wenn der Kurs der Aktie nie das Kaufsignal erreicht. Mit der mentalen Annahme dieser Prognose wird aber der Alarm wieder sinnlos, weil das ja die Nutzlosigkeit eines solchen Signals (welches wohl als Kursziel zu verstehen ist?) verdeutlichen würde.
Was denkt ihr darüber?
Gruß
Josef
Grüß dich Josef,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Grundsätzlich muss man sagen, dass es keine 100% Lösung gibt und man nicht zu wissenschaftlich an die Sache herangehen sollte. Die Strategie die jeder einzelne fahren will, ist immer ganz individuell. Für dich macht die Mischung offensichtlich wenig Sinn, für andere ist sie aber interessant.
Ich denke auch, dass viele Leser bisher gar nichts von dieser Möglichkeit wußten und daher wollten wir das Thema mal am Beispiel eines Dividenden-Alarm Signals mal beleuchten.
Zum Verkaufssignal muss ich noch sagen, dass hier nicht zwingend ein Verkauf stattfinden muss. Von vielen Mitgliedern wird dies in erster Linie als „Nicht-Kaufen-Signal“ interpretiert. Einfach weil sie den Buy & Hold Ansatz verfolgen und grundsätzlich nicht verkaufen.
Zudem bedeutet ein Verkaufssignal erstmal nur, dass eine Aktie in eine Range eingetreten ist, welche sie historisch betrachtet nur sehr selten erreicht. Innerhalb der Range kann der Aktienkurs je nach Situation immer noch sehr stark schwanken. Es können auch viele Monate vergehen, in der eine Aktie in ihrem Verkaufssignal steckt. Somit kann man mitunter zahlreiche Optionen schreiben und sich am Ende dann doch irgendwann von seinen Aktien trennen. Und jede dieser einzenen Aspekte sind Einzelfall-Entscheidungen – die jeder von uns anders treffen würde. Mal zum Vorteil mal zum Nachteil.
Es kann daher je nach persönlicher Strategie Sinn machen, mit Optionen weitere Erträge zu generieren. Der Abstand zum auslösen des Aktienverkaufs kann zudem nach individuellem Risikoprofil gewählt werden. Außerdem kann man an ein und der selben Kursschwelle, mehrfach mit Optionen Erträge kassieren.
Wie ich deinen verschiedenen Beispielen entnehme, macht für dich weder der Dividenden-Alarm oder die Optionsstrategie noch eine Mischung aus beiden Sinn. Vielleicht in ganz wenigen und seltenen Einzelfällen würde sich das Konzept für dich anbieten, was sich dann aber wiederum nicht lohnen würde.
Das liegt vielleicht daran, dass du einfach genau weißt was du tust, jede mögliche Situation bei einer Aktie genau einschätzen und die entsprechende Entscheiden treffen kannst. Und genau das, können eben viele Anleger nicht.
Gruß
Alex
> „Man muss allerdings kritisch hinterfragen, ob die Kombination von Call Optionen und einem „Dividenden Alarm“ möglich ist. Denn so wie ich es verstanden habe, generiert der Dividendenalarm ja auch Verkaufssignale. Die sollte ich nun ja auch nutzen und nicht ignorieren (sonst bräuchte ich keinen Alarm und könnte mir das Jahreabo sparen).“
Die Kombination ist Optimal, wie der Artikel ja auch zeigt. Das generierte Verkaufssignal wird genutzt, um die Option zu VERkaufen. Das heißt, du gibst damit ein Versprechen, dass du die Aktie eben verkaufen möchtest und erhältst dafür sogar zusätzlich eine Prämie. Du tust also genau, was der Dividendenalarm vorschlägt.
> „Tatsächlich könnte ich mir das Optionsschreiben auch sparen und die geplante Prämie einfach auf den durch den Alarm prognostizierten Verkaufskurs addieren und dann dort meine Limitorder setzen.“
Das kannst du tun, du erhältst die Prämie dann aber nur, wenn deine Limit-Order erreicht ist. Wenn du die Optionsstrategie anwendest, erhältst du die Prämie in JEDEM Fall.
> „Das wird mir im Falle des überschreitens des Kursziels von 92 + X sogar mehr Rendite bringen, weil ich mir die Transaktionskosten spare und in DE bei der Steuer keine Optionsgewinne versteuern muss“
Es fallen nur Optionsgewinne an, wenn das Kursziel nicht erreicht und die Aktie nicht ausgebucht wird. Wenn die Aktie ausgebucht wird, fällt kein Optionsgewinn an, weil die Prämie dann in die Verkaufserlöse eingerechnet wird und damit zum Kursertrag gezählt wird.
> „Jetzt kann man argumentieren, dass man dann im Falle von einem Absacker unter z.b. 90€ keine Prämie einnimmt und auch nicht verkaufen kann.“
Das ist falsch. Wenn der Kurs absackt, nimmst du die Prämie TROTZDEM ein. Du kannst jetzt eine neue Option verkaufen.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen, das Konzept des OptionsVERKAUFs zu verdeutlichen. :-)
VG, Rico
„Wenn die Aktie ausgebucht wird, fällt kein Optionsgewinn an, weil die Prämie dann in die Verkaufserlöse eingerechnet wird und damit zum Kursertrag gezählt wird.“
Wie geht das? Die Prämie würde doch auch gegen einen bestehenden Verlust im „Nicht-Aktien-Topf“ gebucht!
Grüße
bim_bes
Das ist davon abhängig, ob die Option ausgeübt wird oder nicht. Wenn die Option verfällt, landet sie im „nicht-Aktien-Topf“ — ansonsten wird sie verrechnet. Noch genauer geht es nur über deinen Broker. Nur er kann dir sagen wie das im konkreten Fall aussieht.
Hallo Rico,
vielen Dank für die Antwort.
Laut BMF gilt jedoch folgendes:
Übt der Inhaber die Kaufoption aus und liefert der Stillhalter den Basiswert, liegt beim Still- halter ein Veräußerungsgeschäft nach § 20 Absatz 2 EStG hinsichtlich des Basiswerts vor, wenn der Basiswert ein Wirtschaftsgut i. S. des § 20 Absatz 2 EStG (z. B. Aktie) ist. Die ver- einnahmte Optionsprämie, die nach § 20 Absatz 1 Nummer 11 EStG zu versteuern ist, wird bei der Ermittlung des Veräußerungsgewinns nicht berücksichtigt.
Grüße
Bim