Mehr Cash im Crash - Warten bringt höhere RenditenVor einer der letzten Kaufphasen des Dividenden-Alarm Indikators, habe ich meine Newsletter Abonnenten gefragt, wie hoch ihre Cash Position ist. Damals ging der Indikator sukzessive runter und näherte sich immer mehr einer Kaufphase an. Es bestand also seit längerem wieder die Chance günstig viele interessante Dividendenaktien einzusammeln.

So habe ich in die Runde gefragt, wie viel Cash meinen Lesern für die anstehende Kaufphase zur Verfügung steht. Der Grund ist einfach. Unsere Strategie soll uns ja in Kaufphasen eine höhere Cash Position ermöglichen und uns nicht in die Situation bringen, dass wir nur zuschauen und nicht kaufen können. Dazu wollte ich von meinen Lesern wissen, auf welche Aktien sie setzen würden. Hier ging es darum, ob es sich um Dividendenaktien handelte, die auch ein Kaufsignal generierten.

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Mein Ziel war es, anhand der Antworten aufzuzeigen, wie sich die Investments der Dividenden-Alarm Mitglieder von denen der Nicht-Mitglieder unterscheiden. An dieser Stelle auch nochmal ein herzliches Dankeschön für eure zahlreichen Zuschriften.

Bevor ich zur Auswertung komme, noch kurz ein Hinweis. Es geht hier nicht darum etwas zu beweisen. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Jeder wird ganz individuelle Gründe für seine persönliche Depotstruktur haben. Die nicht repräsentative Auswertung soll nur aufzeigen, wie unterschiedlich Mitglieder des Dividenden-Alarms und Nicht-Mitglieder verfahren. Wie ihre Cash-Positionen aussehen und für welche Aktien sie sich entscheiden würden. Wer mit einem ordentlichen Cash Polster in eine Kaufphase geht, wird am Ende auch eine deutliche Überrendite erzielen, wie ich mit meiner anfangs 50% Cashquote zur letzten Kaufphase gezeigt habe.

Umfrage zum Cash Aufbau

Die Depotgröße habe ich bei meinen Lesern nicht abgefragt, somit lässt die Höhe des jeweiligen Cash Anteils keine Rückschlüsse auf eine gewisse Relevanz zu. Bei den gemeldeten Werten sind somit durchaus größere Vermögen sowie auch kleinere mit dabei gewesen.

Diagramm Cash AufbauDer durchschnittliche Cash Betrag bei den Dividenden-Alarm Mitgliedern betrug 14,2%. Mein persönlicher Wert lag damals noch bei 17%. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich noch nicht meine sämtlichen ETFs verkauft, wie ich in diesem Blogartikel näher erläutert habe.

Kommen wir zu den Rückmeldungen der Blog-Leser die kein Dividenden-Alarm Mitglied sind. Hier beträgt der durchschnittliche Cash-Anteil in den Depots 7,7%. Der Fokus liegt hier meist nicht auf dem Aufbau der Cash Position in neutralen Marktphasen. Entweder, weil man gar nicht weiß in welcher Phase sich der Markt aktuell befindet oder weil man grundsätzlich stets und ständig kauft.

Der deutlich höhere Cash-Anteil der Dividenden-Alarm Mitglieder wird erreicht, weil konsequent die Dividenden-Alarm Strategie verfolgt wird. Es gibt Regeln und Bedingungen, die in irgendeiner Form eingehalten werden sollten. Mit „sollten“ ist gemeint, dass nichts ein Muss ist.

Auch ich habe damals zum Beispiel meine Freenet Position sowie die Rubrik Edelmetalle aufgestockt. Dennoch galt mein Augenmerk dem Cash Aufbau. Unterm Strich habe ich sozusagen mehr gespart als investiert. Und je mehr man sich an der Strategie orientiert, desto eher ist man auf die möglichen Phasen vorbereitet.

Warum ist ein rechtzeitiger Cash Aufbau so wichtig?

Stell dir vor, wir befinden uns in einer vom Dividenden-Alarm Indikator ermittelten Kaufphase. Eine Phase, die normaler Weise nur selten auftritt. In genau solchen Phasen lese ich oft Kommentare wie:

„Ich bin schon voll investiert.“, „Leider habe ich gerade jetzt kein Cash, weil …“, „Hätte ich gewusst, dass … “ oder „Meine Werte sind stark gefallen ich mache erstmal gar nichts.“ usw.

Was ich in solchen Phasen dann sage ist maximal: „Schade, dass ich nur 17% Cash plus mein Fremdkapital zur Verfügung hatte.“

Passend dazu, möchte ich dich gern auf einen Artikel von Michael C. Kissig aufmerksam machen. Auf seinem Blog Intelligent-Investieren.net hat er den Artikel Liquidität bringt langfristig die Rendite! veröffentlicht. Darin erklärt er sehr gut, dass Liquidität Handlungsfreiheit bedeutet und man sie braucht um in Krisen kaufen zu können. Ein kleines Zitat möchte ich kurz vorweg nehmen:
Die meisten Anleger gehen mit der Masse, folgen dem Trend. Das führt dazu, dass sie dann Aktien kaufen, wenn Aktien gerade „in“ sind, und sie dann abzustoßen versuchen, wenn keiner mehr Aktien haben will. Das Grundprinzip des erfolgreichen Kaufmanns, niedrig zu kaufen und hoch zu verkaufen, wird auf diese Art jedoch ausgehebelt und deshalb verlieren nicht wenige Anleger auch in langen Bullenmärkten unter dem Strich Geld.

Kaufphasen bieten außerordentlichen Chancen

Welche außerordentlichen Chancen sich in solchen Situationen ergeben, soll dir die kleine Tabelle mit Werten der Kaufphase aus dem Jahr 2016 zeigen. Der beste Zeitpunkt während der Kaufphase war der 11. Februar. Nähere Erläuterungen dazu findest du auf der Seite des Dividenden-Alarm Indikators.

Dividenden-Alarm Indikator letzte Kaufphase
* Aktienkurs zzgl. Dividende die ausbezahlt wurde.

Ich hoffe die Nicht-Mitglieder verstehen anhand dieser Auswertung, warum es wichtig ist zum richtigen Zeitpunkt genügend Cashaufbau betrieben zu haben. Eine hohe Cash Position wird erreicht, wenn man nicht stets und ständig kauft, sich auch mal von historisch teuren Aktien trennt und seine Investments ausschließlich an gewissen Markttiefs ausführt.

Man verzichtet durch das Warten vielleicht auf ein bis zwei Jahresdividenden und kauft sich dann Aktien mit einer Ersparnis von vielfachen Jahesdividenden.

Verkaufsphasen sind Erntezeit

Ähnliche Kommentare liest man natürlich auch bei Verkaufsphasen bzw. eher nach Verkaufsphasen, wenn die Kurse wieder nachgegeben haben. Es werden immer Argumente gesucht, die das Aussitzen von Kursrückgängen rechtfertigen.

Siehe zum Beispiel bei der Bayer Aktie. Im April 2015 generierte die Aktie bei Kursen über 136 Euro ein Verkaufssignal. Gleichzeitig zeigte der Dividenden-Alarm Indikator eine Verkaufsphase an. Damals durfte ich mir nach meiner Verkaufsempfehlung bittere Kommentare anhören, über die ich heute nur müde lächeln kann.

Auch ich wußte damals nicht, wo der Aktienkurs hinlaufen wird, keine Frage, aber rein statistisch gesehen, konnte der Aktienkurs mit einer sehr hohen Warscheinlichkeit nur seitwärts laufen oder mit einem Kursverfall reagieren. Die Chancen auf weitere Kurszuwächse waren schwindend gering.

Chart Bayer Aktie

Klar ärgert man sich, wenn man dann dem Kursverfall auf unter 85 Euro zusehen musste. Es zeigt aber auch, dass man kein wirkliches Konzept hatte, um an einem historisch seltenen Hoch, seine Aktiengewinne abzusichern und die Gewinne zu versilbern.

Wer die Dividenden-Alarm Strategie konsequent verfolgt hätte, würde seine Bayer Aktien zwischen 146 Euro in der Spitze und 136 Euro verkauft haben. Selbst einem späteren Verkauf bei 130 Euro würde heute niemand mehr hinterhertrauern. Aber echte Buy & Hold Anleger sitzen solche Kursverluste auf der rechten Arschbacke ab.

Aus diesem Grund bezeichne ich mich als Buy & Hold & Sell Anleger.

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Welche Aktien stehen auf den Kauflisten

Der zweite Punkt den ich bei meinen Lesern abgefragt hatte, waren die Aktien Favoriten. Auch diese Umfrage hatte ein bestimmtes Ziel. Getreu der Dividenden-Alarm Strategie, sollte man sich während einer Kaufphase ausschließlich auf Dividendenaktien mit einem Kaufsignal konzentrieren.

Die Symbiose vom Beginn eines Investments in einer tiefen Markphase in Verbindung mit Dividendenaktien die dann ein historisch seltenes Kaufsignal generieren, bietet das beste Chance-Risiko-Verhältnis und langfristig gesehen eine hohe Performance.

Wie die Tabelle im oberen Teil des Artikels zeigt, hat man bereits nach kurzer Zeit einen guten Sicherheitspuffer im Depot. Wer sich hier auf Aktien konzentriert die sich in einer neutralen Situation befinden oder sogar ein Verkaufssignal generieren, der wird auch nicht von einer außerordentlichen Performance partizipieren können und handelt damit auch nicht antizyklisch.

Von den zahlreichen Aktien die mir die Leser gemeldet haben, wurden für diese Auswertung nur die Dividendenaktien berücksichtigt die der Dividenden-Alarm überwacht. Unternehmen die keine Dividende zahlen oder Aktien die nicht überwacht werden, wurden ignoriert. Hier kann kein Vergleich stattfinden, auf welchem Niveau sich die Aktien derzeit befinden.

Das Ergebnis kann unterschiedlicher nicht sein. Die Dividenden-Alarm Mitglieder haben hier natürlich einen Vorteil. Sie sehen sich die Auswertungen der Dividenden-Alarm Signale an und wählen aus den Aktien mit einem Kaufsignal ihre Favoriten aus.

Ergo ergibt sich bei der Auswertung der genannten Aktien ein sehr hoher Wert von 88%. Die restlichen 12% waren Aktien die sich derzeit in einer neutralen Phase befinden. Hier wurde sicherlich spekuliert, dass diese Kandidaten während der Kaufphase auch noch ein Kaufsignal generieren. Aber allein der 88%ige Anteil, zeigt die starke Fokussierung der Dividenden-Alarm Mitglieder auf unterbewertete Aktien die sich auf einem historisch niedrigen Niveau befinden.

Warum setzen Nicht-Mitglieder nicht auf die richtigen Aktien?

Cash Favoritenliste der Nicht-MitgliederIn der kleinen Tabelle auf der rechten Seite, siehst du die mir gemeldeten Dividendenaktien, die auch vom Dividenden-Alarm überwacht werden. Bei einigen Aktien steht eine Zahl hinter dem Namen, dies ist die Anzahl wie oft die Aktie gemeldet wurde.

Allein die Auflistung der Aktien sagt noch nicht viel aus. Man könnte meinen, es ist eine grundsolide Auswahl von mehr oder weniger guten Unternehmen, die gut in ein Dividenden-Depot passen könnten. Das sehe ich auch so!

Entscheidend ist aber, WANN man sich diese Aktien ins Depot legt. Der Kaufzeitpunkt sollte also antizyklisch erfolgen, was bedeutet, dass die Aktien ein Kaufsignal generieren sollten. Da Nicht-Mitglieder nicht die Dividenden-Alarm Auswertungen nutzen können, müssen sie ihre Aktien-Auswahl nach eigenen Kriterien vornehmen. Welche das sind und ob jeder Einzelne überhaupt den Fokus darauf legt, kann ich nicht beurteilen. Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, dass sich Anleger günstige Aktien ins Depot legen sollten, denn im Einkauf liegt der Gewinn. Alles andere macht für mich weniger Sinn.

Im Einkauf liegt der Gewinn

Diagramm Anzahl der Aktien mit einem KaufsignalDaher war ich selbst sehr überrascht, dass nur sehr wenige Dividendenaktien aus der Liste überhaupt nur ein Kaufsignal generierten. Aufgelistet sind 25 unterschiedliche Dividendenaktien die als Kauf-Favorit genannt wurden. Ganze 8!!! Aktien aus der Liste generierten zum Zeitpunkt der Umfrage ein Kaufsignal. Das sind lediglich 32%. Mehr nicht.

15 Aktien befanden sich in einer neutralen Situation und 2 Aktien generieren sogar ein Verkaufssignal. Aktien die auf einem sehr hohen Niveau stehen, wo sie nur sehr selten stehen (siehe das Beispiel von Bayer), befinden sich auf einem Kauf-Wunschzettel? Verrückt oder? Jeder ist aber für sein eigenes Depot verantwortlich.

Warum sich Anleger größtenteils nicht die richtigen Aktien ins Depot legen, kann ich leider auch nicht sagen. Da wird es sicherlich zahlreiche Gründe geben. Ein Grund den ich vermute ist, dass viele Anleger gar nicht wirklich wissen, wie man günstige oder teure Aktien erkennt.

Wer seinen Investment-Zeitpunkt sowie seine Aktien-Auswahl ohne großen Aufwand deutlich verbessern möchte, dem kann ich die Dividenden-Alarm Strategie ans Herz legen. Lest euch ein wenig ein und entscheidet selbst ob ihr eure langfristige Depot-Performance optimieren wollt.