Procter & Gamble Dividende – weiterhin ein Aristokrat?In diesem Artikel möchte ich gern näher auf die Procter & Gamble Dividende eingehen. Was brachte die Vergangenheit und wie kann sich der Kurs der Procter & Gamble Aktie (ISIN: US7427181091 | WKN: 852062) in Zukunft an der Börse entwickeln? Die Procter & Gamble Dividende ist bereits ein Klassiker und hat seit vielen Jahrzehnten den Status eines Dividenden Aristokraten.

Diese hervorragende Dividendenhistorie zeugt von nachhaltiger Qualität und lässt uns Dividenden Investoren ruhig schlafen. Ich gehe aber auch auf das Thema Sparpläne ein, denn offensichtlich erzielte man in der Vergangenheit mit einem Procter & Gamble Sparplan eine geringere Rendite, im Vergleich zur Vorgehensweise der Dividenden-Alarm Strategie. Das hat sogar mich sehr überrascht, wie du den Zahlen der kleinen Tabelle entnehmen kannst. Aber lies selbst. Alle Antworten bekommst du in den nächsten Minuten.

Vergleich Procter & Gamble Sparplan vs. Dividenden-Alarm Strategie

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Gerade für Dividendensammler die eine regelmäßige Ausschüttung brauchen, ist es aber auch wichtig zu wissen, wann es sich lohnt die Procter & Gamble Aktie ins Depot aufzunehmen und wann man lieber die Finger davon lassen sollte. Wie ich hier mit Hilfe der Dividenden-Alarm Strategie vorgehe, erfährst du in diesem Artikel.

Wichtiger Hinweis. Dieser Artikel erschien bereits im Jahr 2017 hier auf meinem Blog und wurde immer wieder aktualisiert. Das letzte Update erfolgte mit der Veröffentlichung des Podcasts im Oktober 2020. Das konsequente Anwenden der Dividenden-Alarm Strategie bringt den Dividenden-Alarm Mitgliedern deutliche Vorteile. Mit dem Warten auf den richtigen Zeitpunkt, sei es am Markt sowie bei einzelnen Dividenden Aktien, erzielt man langfristig gesehen hohe dreistellige Renditen, mit sehr geringem Risiko, bei minimalem Zeitaufwand.

Das selbst Sparpläne deutlich schlechter abschneiden im Vergleich zur Vorgehensweise der Dividenden-Alarm Strategie, zeige ich dir heute am Beispiel der Procter & Gamble Aktie.

Warum habe ich mich für die Procter & Gamble Aktie entschieden?

Wenn man in seinem persönlichen Umfeld den Namen Procter & Gamble nennt, erntet man meist nur irritierende Blicke. Menschen, die nicht als Kapitalanleger an den Börsen dieser Welt unterwegs sind, können mit dem Namen meist nur wenig bis nichts anfangen. Dabei bestimmen die Produkte dieses riesigen Konzerns, der in den Indizes Dow Jones, S&P 500, S&P 100, BX Swiss – USA und NYSE US 100 notiert ist, den Alltag von uns allen. Erst wenn man die einzelnen Marken wie z.B. Pampers aufzählt, geht vielen ein Licht auf.

Marken von Procter & GambleProcter & Gamble produziert von der Konjunktur unabhängige Produkte. So bezeichnet man Produkte, die egal was passiert, jeden Tag genutzt werden (müssen). Dazu zählen Produkte aus den Bereichen Rasierer, Windeln, Damenhygiene, Papiertücher, Reinigungsmittel sowie viele weitere Pflege- und Drogerieartikel. Allein bei Rasierern hat Procter & Gamble heute einen Marktanteil von 65%! Dabei zählen nicht nur die Giletté Rasierer zur Kernmarke, auch Rasierer der Marke Braun, kommen aus dem Hause Procter & Gamble.

Laut Statistiken kommen Verbraucher auf der ganzen Welt, vier Milliarden Mal am Tag, mit einem Procter & Gamble Produkten in Berührung. Zum Beispiel beim Rasieren, Zähne putzen, Baby wickeln oder Haare waschen. Nicht ohne Grund, ist der Einzelhandelsriese Walmart der größte Kunde von Procter & Gamble. Allein Walmart sorgt für ungefähr 10% des Procter & Gamble Umsatzes.

Warren Buffett & Procter & Gamble

Das Warren Buffett Unternehmen mit einfachen Geschäften und Produkten liebt, zeigte sein langjähriges Engagement bei Procter & Gamble. Mit seiner Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway war Warren Buffett viele Jahre größter Einzelaktionär von Procter & Gamble. Erst im Zuge der Übernahme von ehemaligen P&G Unternehmensteilen, wandte er sich von der Gamble-Aktie ab.

Aktionären weltweit, ist Procter & Gamble daher ein Begriff. Ja sogar eine Institution, ein Aristokrat. Egal wie man Procter & Gamble gern nennen möchte, die Historie zeigt, dass der Konzern aus Cincinnati seit vielen Jahrzehnten einen erfolgreichen Kurs eingeschlagen hat. Dabei partizipieren die Aktionäre in besonderem Maße.

Seit 1890 gibt es eine Procter & Gamble Dividende. Dabei wurde die Dividendenzahlung seit dem Bestehen noch in keinem Jahr unterbrochen. Zu den Dividenden Aristokraten zählt Procter & Gamble, weil das Unternehmen seit 1956 seine Dividende jedes Jahr angehoben hat.

Procter & Gamble Chart während der Millennium Krise und FinanzkriseAber auch bei der Kursentwicklung konnte P&G viele Jahrzehnte glänzen. Wenn man sich den langfristigen Chart anschaut, dann bewegt sich der Aktienkurs von unten links nach oben rechts. Einzig die Millennium Krise und auch die Finanzkrise sind im Langzeitchart leicht zu erkennen. Während der Corona-Krise gab es keinen nennenswerten Knick im Chart.

Procter & Gamble in Krisen

Aber auch in den zuvor genannten Krisen konnte sich das Unternehmen in unruhigem Fahrwasser behaupten. Gut zu erkennen ist dies zum Beispiel während der Finanzkrise. Während der Aktienkurs in der Spitze von 74 USD auf 44 USD abstürzte, so zeigten die Unternehmenskennzahlen in dieser Zeit keine Auffälligkeiten.

Procter & Gamble läuft wie ein Uhrwerk – welches allerdings auch mal in die Jahre kommt und daher regelmäßig gewartet werden sollte. So traf es auch P&G in den letzten Jahren. Der Umsatz und die Erträge stagnierten, während der Konzern immer unrentabler agierte. Was Procter & Gamble dagegen getan hat und wie die Zukunft aussehen kann und ob Aktionäre weiterhin auf die Ertragsstärke des Konzerns setzen können, darum soll es unter anderem im weiteren Verlauf des Artikels gehen.

Procter & Gamble Geschichte und Entwicklung

Procter & Gamble, also der reine Name, ist einfachen Konsumenten meist weniger bekannt. Man schlürft durch die Supermärkte und kauft viele alltäglich benötigte Dinge. Nur wer sich mit den einzelnen Marken näher beschäftigt, wird schnell merken, wie viele Marken der Procter & Gamble Konzern mittlerweile unter seinem Dach vereint hat. Mit diesem Wissen sieht man die Supermarktregale mit ganz anderen Augen.

Procter & Gamble ist ein amerikanischer Konsumgüterhersteller, der von der Marktkapitalisierung zu den Top20 der größten Konzerne der Welt gehört. Vertrieben werden in erster Linie starke Markenprodukte für die Bereiche Beauty, Textil- und Haushaltspflege, Hygiene, Gesundheits- und Babypflege, Nahrungsmittel und Getränke. Praktisch in jedem Geschäft, sei es Tankstellen, Supermärkte, Warenhäuser oder auch Apotheken, gibt es Produkte von Procter & Gamble.

Die bekanntesten der fast 65 Marken sind: Pampers, Gillette, Oral-B, Always sowie Ariel. Mit 23 der 65 Marken erzielt Procter & Gamble einen jährlichen Jahresumsatz von jeweils mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Bei weiteren 14 Marken liegt der jährliche Umsatz bereits bei über 500 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen besitzt daher im Branchenvergleich die wertvollsten Marken.

Auszug der Procter & Gamble Marken

Die Geschichte von Procter & Gamble, oft auch einfach nur P&G genannt, begann mit einem Handschlag zwischen zwei Männern: William Procter und James Gamble. Als Partner machten sie sich mit ihrem Seifen- und Kerzengeschäft einen Namen. Sie hätten sich wahrscheinlich nie kennengelernt, wenn sie nicht die Schwestern Olivia und Elizabeth Norris geheiratet hätten. Ihrem Vater fiel zuerst auf, dass seine beiden Schwiegersöhne um dieselben Rohstoffe konkurrierten. Also schlug er ihnen vor Geschäftspartner zu werden.

Ein paar Jahreszahlen

Was als familiengeführtes Kerzen- und Seifenunternehmen begann, entwickelte sich nach der Gründung von Procter & Gamble im Jahr 1837, mit der Zeit zum größten und profitabelsten Konsumgüterkonzern der Welt.

1848 lag der Nettoumsatz von Procter & Gamble noch bei 37.000 $. Das starke und dauerhafte Wachstum hielt weiter an und bereits 1859 lagen die Umsätze des Unternehmens, mit nunmehr 80 Mitarbeitern, bei über 1 Million Dollar. Das umsatzstärkste Produkt war Schmalz Öl, dicht gefolgt von Kerzen, während Seife lediglich ein Drittel des Kerzenanteils ausmachte und Glyzerin nur ein Zehntel.

Im Juni 2000 richtet der neue CEO A.G. Lafley den Schwerpunkt des Unternehmens auf den Ausbau der führenden Kategorien und Marken aus. Gleichzeitig wird das Wachstum in den Bereichen Gesundheit, Schönheit und Körperpflege in Schwellenmärkten angekurbelt.

In den darauffolgenden fünf Jahren steigert Procter & Gamble seinen Umsatz um mehr als 40 %, verdoppelt die Gewinne, generiert über 30 Milliarden US-Dollar Barmittelzufluss und erzielt einen Shareholder-Value von über 70 Milliarden US-Dollar.

Im Jahr 2014 verzeichnete Procter & Gamble bereits einen Umsatz von 83 Milliarden US-Dollar. Allerdings war das Unternehmen mittlerweile sehr träge unterwegs. Zahlreiche Marken warfen unterm Strich keinen Gewinn ab. So verkündete CEO A.G. Lafley, dass sich das Unternehmen von über 100 Marken trennen und sich nur noch auf die verbleibenden starken 65 Marken konzentrieren will. Diese 65 Marken generierten bereits gut 95% des Gewinns von Procter & Gamble.

Das Ziel von Procter & Gamble

Kennzahlen von Procter & Gamble Das Ziel des Konzerns sei es, sich in Zukunft einfacher und schlanker aufzustellen. Mit weniger Marken kann der Konzern zudem kostengünstiger verwaltet werden. Anhand der Kennzahlen der letzten Jahre, kann man die Wandlung des Konzerns sehr gut erkennen. Im Vergleich zu den Jahren 2012 bis 2014 ist der Umsatz um ca. 20 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Der Gewinn im Jahr 2016 lag aber nahezu auf dem gleichen Niveau wie in den Vorjahren. Die Rentabilität wurde massiv gesteigert.

Im Jahr 2017, hat Procter & Gamble bereits wieder eine Marktkapitalisierung von fast 240 Milliarden US-Dollar erreicht und erzielte einen Umsatz von 65 Milliarden US-Dollar. Seine 105.000 Mitarbeiter erwirtschafteten einen Jahresgewinn von 11 Mrd. US-Dollar. Heute, im Jahr 2020 beträgt die Marktkapitalisierung schon fast 350 Milliarden USD.

Allein in Deutschland produziert Procter & Gamble in 15 Werken und vertreibt mit seinen 13.000 Mitarbeitern über 40 Marken. Direkte Konkurrenten sind bekannte Unternehmen wie Colgate-Palmolive, Beiersdorf, Henkel, Reckitt Benckiser, L’Oreal und Johnson & Johnson.

Kennzahlen und Dividendenhistorie

Werfen wir einen Blick auf einige Kennzahlen sowie die hervorragende Dividendenhistorie von Procter & Gamble. Die Übersicht auf der linken Seite soll einen erst allgemeinen Überblick liefern. Eine Übersicht weiterer Kennzahlen findest du am Ende dieses Absatzes.

Procter & Gamble - 08.10.2020
Aktuelle Kennzahlen von Procter & Gamble - Fotolia © cirquedesprit

Kennzahlen Procter & Gamble

  • ISIN: US7427181091
  • WKN: 852062
  • www: Investor Relations
  • News: TraderFox | Finanzen.net
  • Dividenden: TraderFox | Marketscreener
  • Chart: 3M | 6M | 12M | 24M
  • Aktienkurs: 119,82 Euro
  • Marktcap: 348 Mrd. USD
  • Dividende: 3,164 USD
  • Intervall: quartärlich
  • Ausschüttungsquote: 59%
  • KGV 2020: 26,9

Kennzahlen Dividenden-Alarm Procter & Gamble

  • Dividendenrendite: 2,25%
    Platz 5 von 10 in der Rubrik Konsum
  • akt. Kaufsignal: unter 78,10 Euro
  • akt. Verkaufsignal: ab 129,54 Euro

Die Farbskala im Tabellenkopf zeigt dir, dass die Aktie von Procter & Gamble im Dividenden-Alarm näher an einem Kaufsignal steht, als an einem Verkaufssignal. Aktiv ist derzeit kein Signal. Im unteren Teil der Tabelle kannst du die beiden aktuell gültigen Signalschwellen erkennen. Für ein Kaufsignal müsste der Aktienkurs noch um ein paar Euro absinken.

In der Tabelle auf der linken Seite findest du weitere hilfreiche Links um dir ein besseres Bild zu Procter & Gamble machen zu können. Mit eine der wichtigsten Anlaufstellen für Investoren ist die Investor Relations Webseite. Hier gibt es in der Regel für die Aktionäre von Procter & Gamble alle Informationen und auch Daten aus erster Hand.

Im weiteren Verlauf der Übersicht findest du auch die TraderFox Charts für verschiedene Zeiträume, News-Seiten die auch bei amerikanischen Werten umfangreiche Ergebnisse liefern sowie die Dividenden-Profile von Dividend.com und DivData.com.

Procter & Gamble Dividende

Procter & Gamble zahlt bereits seit 1890 eine Dividende an seine Aktionäre. Unterbrochen wurde diese Ausschüttung noch nie und aktuell wird (Zeitpunkt der Artikelerstellung) eine jährliche Dividende von 2,76 USD an die Aktionäre gezahlt. Aufgrund des vierteljährlichen Ausschüttungsintervalls, bekommen die Aktionäre derzeit alle 3 Monate 0,69 USD je Aktie gutgeschrieben.

Immer im April eines Jahres erklärt das Unternehmen seine neue Dividendenhöhe und seit 1956 wurde die Dividende zuverlässig jedes Jahr angehoben. Das Dividendenwachstum lag zuletzt nur noch im unteren einstelligen Bereich.

Allein in den letzten 12 Jahren wurden über 60 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre ausgeschüttet. Die in den letzten Jahren auffällig hohe Ausschüttungsquote ist dem Transformationsprozess geschuldet. Mittlerweile ist das Payout-Ratio wieder auf einen zuletzt verhältnismäßig normalen Wert abgesunken.

Procter & Gamble Dividende

Praktisch seit mehr als sechs Jahrzehnten, erhöhte Procter & Gamble jedes Jahr seine Dividende. Damit gehört der Konzern aus Cincinnati, seit einer gefühlten Ewigkeit, zum erlauchten Kreis der Dividenden Aristokraten.

Wenn man bedenkt, welche Krisen und Börsencrashs es in den letzten Jahrzehnten gab, so kann dies als absolutes Qualitätsmerkmal betrachtet werden. Die Erträge aus der Dividendenausschüttung, Währungsschwankungen mal außen vorgelassen, haben sich all die Jahre zuverlässig und kontinuierlich gesteigert.

Allerdings hat das Dividendenwachstum in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Vor 10 Jahren noch wurde die Dividende jährlich im zweistelligen Rahmen (+13%) gesteigert. Im letzten Jahr betrug die Dividendenerhöhung nur noch einen mageren Prozentpunkt. Unter den aktuellen Gesichtspunkten (Konzernumbau) ist dies noch vertretbar, für die Zukunft sollte P&G aber deutlich attraktiver in dieser Hinsicht werden. Mir persönlich wäre eine Wachstumsrate von 7% ausreichend.

Im Vergleich der 10 Branchenkollegen in der Rubrik Konsum die der Dividenden-Alarm überwacht, erzielt Procter & Gamble derzeit nur die fünfthöchste Dividendenrendite. Die niedrigste Dividendenrendite bringt derzeit mit Abstand Beiersdorf sowie folgend Ecolab und Estee Lauder.

Innerhalb der Rubrik Konsum gibt es derzeit ein Unternehmen mit einem Kaufsignal und drei Unternehmen mit einem Verkaufssignal.

Mit der hohen Marktkapitalisierung von fast 350 Milliarden USD liegt Procter & Gamble in den Top 20 der größten Unternehmen der Welt. (PWC- Studie Seite 36 | Download)

Weitere Procter & Gamble Kennzahlen

Zum Abschluss dieses Zahlenabsatzes kann ich euch noch zwei Grafiken präsentieren. Die erste Grafik zeigt die Fundamentaldaten der Procter & Gamble Aktie seit 1999. Mit einem Klick auf die Grafik kommt ihr zur Procter & Gamble Aktien Übersicht von TraderFox. Hier erwarten dich weitere zahlreich Daten, Charts und News.

Fundamentale Daten, Quelle TraderFox

Die zweite Grafik dürfte vielen Dividenden Investoren bekannt sein. Es handelt sich um das Schaubild von Dividendenadel.de. Hier wird ein spezieller Blick auf die Dividendenhistorie geworfen.

Schaubild von Dividendenadel.de

Dividenden-Alarm Strategie

Schauen wir uns zuerst an, wie sich die Procter & Gamble Aktie in der Vergangenheit entwickelt hat. In der grafischen Aufbereitung können wir auf die Aktienkursentwicklung (blaue Linie) der letzten 24 Jahre von Procter & Gamble zurückblicken.

Dividenden-Alarm Chart Procter & Gamble

Schauen wir uns die Ausschläge in den 24 Jahren mal etwas genauer an. Trotz dem, dass Procter & Gamble ein Dividenden Aristokrat mit kontinuierlichem Dividendenwachstum ist, so zeigt die Entwicklung im Chart leider kein angenehmes und einheitliches Bild, was man eigentlich hätte erwarten können.

Drei unterschiedliche Zeiträume

Bei der Auswertung im Zuge der Artikelerstellung sind mir drei unterschiedliche Zeiträume aufgefallen. Warum Procter & Gamble vor der Finanzkrise anders bewertet wurde und warum man die heutigen Bewertungsmaßstäbe nur schlecht mit der Zeit vor der Finanzkrise vergleichen kann, erfährst du in diesem Absatz.

1. Zeitraum: bis zum Jahr 2000

In diesem Zeitraum war die Welt für Procter & Gamble noch in Ordnung. Nichts konnte den Konzern aufhalten. Die Aktie wurde (aus heutiger Sicht) schon damals sehr hoch bewertet. Seit 1995 bestand ein Verkaufssignal was viele Jahre aktiviert war. Ein Verkaufssignal kann man auch als Nicht-Kaufen-Signal interpretieren. Dieses Signal hielt praktisch bis zum Millennium Crash an. Erst dann korrigierte die Aktie in die neutrale Zone. Während der zwei tiefen Spitzen im Jahr 1997 und Ende 1999, erzielte die Procter & Gamble Aktie Bewertungsniveaus, die wir heute in dieser Ausprägung sicherlich nicht mehr bei Procter & Gamble sehen werden.

Aus heutiger Sicht: Die P&G Aktie war sehr viele Jahre nicht kaufenswert. Die heute gültigen Signalschwellen sind mit diesem Zeitraum nicht vergleichbar. Würden wir die damals ermittelten Signalschwellen heute noch nutzen, wäre das Erreichen von Kaufsignalen und Verkaufssignalen praktisch unmöglich.

2. Zeitraum: 2000 bis Finanzkrise

Nach dem Crash wurde die P&G Aktie anfangs noch neutral und im weiteren Verlauf dann wieder lange Zeit sehr teuer bewertet. Sie war und ist halt eine Premiumaktie, die sich schnell wieder erholte. Praktisch bis zur Finanzkrise befand sich die P&G Aktie innerhalb ihrer neutralen Zone oder generierte lange Zeit ein Verkaufssignal. In der Spitze wurden Bewertungsniveaus erzielt, die heute als sehr ambitioniert gelten würden.

Aus heutiger Sicht: Auch mit diesem Zeitraum können wir die heute errechneten Signalschwellen nicht vergleichen. Allerdings konnte die Range der Signalschwellen schon deutlich besser bestimmt werden. Dennoch würden die damals erzielten Bewertungsniveaus heute kaum zu einer Signalaktivierung führen. Die Procter & Gamble Aktie war auch in diesem Zeitraum eine sehr begehrte Aktie, wurde stets überdurchschnittlich bewertet und es gab sie praktisch nie im Angebot!

3. Zeitraum: Finanzkrise bis heute

Seit der Finanzkrise sieht das Bild für die Procter & Gamble anders aus. Sie hat die, damals noch leicht zu erzielenden Bewertungen, nicht mehr erreicht. Im Chartverlauf zeigen sich die Probleme der letzten Jahre. Ein Grund mehr, dass sich das Unternehmen weiter auf die Neuausrichtung konzentriert. Die aktuell errechneten Signalwerte zeigen sehr gut, innerhalb welcher Range die Procter & Gamble Aktie sich bewegen kann.

Wie die langjährigen Auswertungen zeigen, bringt es nichts auf Bewertungen zu warten, die es vor 22 Jahren mal gab und so in der Form heute nicht mehr erzielt werden können. Wir müssen realistisch bleiben und uns den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns auf den Zeitraum seit der Finanzkrise. Für den Zeitraum vor der Finanzkrise, können wir unsere heutigen Berechnungsmodelle nicht mehr anwenden.

Procter & Gamble seit der Finanzkrise

Damit wir uns besser auf den Zeitraum seit der Finanzkrise konzentrieren können, habe im nächsten Chartbild genau diese Phase herausgetrennt. So können wir besser erkennen, wann die Procter & Gamble Aktie Kaufsignale und Verkaufssignale gebildet hat.

Dividenden-Alarm Chart gekürzt Procter & Gamble

Kurz noch die Informationen zu den farblichen Linien:

Rote Linie: Aktienkurse oberhalb der roten Linie sind ein Verkaufssignal
Grüne Linie: Aktienkurse unterhalb der grünen Linie sind ein Kaufsignal
Blaue Linie: Dies ist der Aktienkurs in US-Dollar

Kurz vor der Finanzkrise generierte die Procter & Gamble erneut ein Verkaufssignal. Hätte, wenn und Aber bringen leider nichts, wenn man dieses Dividenden-Alarm Signal nicht für eine Positionsreduzierung genutzt hätte. Ich kann nur für mich sprechen und ich überlege mir immer sehr genau, ob ich weiterhin an einer Aktie mit einem Verkaufssignal festhalten möchte.

Meine Entscheidung für einen Verkauf fällt mir zudem deutlich leichter, wenn gleichzeitig zum Verkaufssignal einer Aktie auch der Dividenden-Alarm Indikator eine Verkaufsphase ermittelt hat. Meinen Berechnungen nach, war dies 2007 definitiv der Fall.

Wie funktioniert eine Trailing Stop Order?Unter Berücksichtigung meiner Dividenden-Alarm Strategie, hätte ich Ende 2007 mit dem Beginn der Verkaufsphase (Indikator), bei meinen Procter & Gamble Aktien (Verkaufssignal) eine Trailing-Stop Order ins System gelegt und wäre so früher oder später automatisch ausgestoppt worden. Frühestens Anfang 2009 (Kaufsignal) hätte ich mir wieder Procter & Gamble Aktien ins Depot gelegt.

Im weiteren Verlauf bis zum heutigen Zeitpunkt, gab es dann weitere drei Kaufsignale die man für eine Positionsaufstockung hätte nutzen können. Aufgezählt sind es die Kaufsignale im August 2011, Mai 2012 sowie ab August 2015 bis hinein in den Februar 2016.

Stand heute, würde sich die Procter & Gamble weiterhin im Depot befinden. Sie generiert derzeit kein Signal und hat sich von den Tiefstkursen bereits wieder sehr gut erholt.

Szenario 1 – Wie hätte sich die Procter & Gamble Aktie im Depot entwickelt?

Nun ist die Frage, wie hätte sich die P&G Aktie im Depot entwickelt, wenn man sich an den Kaufsignalen orientiert hätte? Dazu habe ich wie üblich eine simple Rechnung aufgestellt.

Für meine Simulation habe ich ein paar Kriterien aufgestellt. Die gesamte Abrechnung der Simulation erfolgt in der Heimatwährung (US-Dollar) des Konzerns. Der Kauf von Procter & Gamble Aktien erfolgte immer dann, wenn die Aktie ein Kaufsignal generierte. Es wurden dann jeweils Aktien im Wert von 5.000 USD gekauft (Aktienanzahl wurde entsprechend gerundet). Als Kaufkurs wurde der mittlere Aktienkurs genommen, der innerhalb des Kaufsignals erzielt wurde. Die Gutschrift der Dividende erfolgte immer zum Ex-Tag.

Entwicklung von Procter & Gamble mit Dividenden-Alarm Strategie

Was können wir aus der Tabelle ablesen?

Anhand der einzelnen Spalten möchte ich kurz den Aufbau der Tabelle erklären:

Datum: Beginnend mit dem ersten Kaufsignal, folgen im weiteren Verlauf die Quartale mit dem Ex-Datum der Dividendenausschüttung.

Aktienkurs: Passend zum angegebenen Quartalsdatum, wurde hier der jeweilige Tagesschlusskurs der Procter & Gamble Aktie ermittelt. Lediglich in den Quartalen, in denen es ein weiteres Invest gab, wurde der Mittelwert des Aktienkurses während des Kaufsignals ermittelt.

Invest: In dieser Spalte wurden die vier Investitionen (je 5.000 USD), jeweils zum Zeitpunkt des Kaufsignals, eingetragen. Diese Vorgehensweise entspricht der Dividenden-Alarm Strategie. Investiert wird nur bei einem Kaufsignal und während der restlichen Zeit wird im Depot Cash gesammelt. Die Höhe der Investments (5.000 USD) wurde nur beispielhaft gewählt. Es könnten auch 1.000 USD, 10.000 USD oder auch unterschiedlich hohe Beträge sein. Um das Ergebnis nicht zu beeinflussen, wurde immer der gleiche Betrag investiert, egal ob dies zum Zeitpunkt des Kaufsignals vorteilhaft oder eher unvorteilhaft gewesen wäre. Jegliche emotionale Entscheidung soll unberücksichtigt bleiben.

Aktien: In der Spalte Aktien wird immer die Anzahl an Procter & Gamble Aktien angezeigt, die sich zum jeweiligen Zeitpunkt im Depot befunden hat. Sobald ein Invest (Nachkauf) erfolgte, wurde die neue Gesamtanzahl der Aktien ermittelt. Beim ersten Kauf wurden 100 Stück gekauft und beim zweiten Kauf 82 Stück. In Summe wird in der Tabelle nun mit 182 Stück weitergerechnet.

Wert: Der Wert der Depotposition wird lediglich durch den Aktienkurs in Spalte 2 sowie der aktuellen Anzahl an Aktien errechnet.

Dividende: Angezeigt wird hier die Dividende je Aktie sowie die Dividendengutschrift für die jeweilige Aktienposition im Depot. Maßgeblich hierfür ist der Ex-Tag der Dividende so die Stückzahl der für eine Auszahlung berechtigten Aktien.

Dividendenrendite: Der angezeigte Wert entspricht der Dividendenrendite zum Stichtag in Spalte 1, unter Berücksichtigung der Dividende in der gleichen Zeile.

Wertsteigerung: Ermittelt wurde hier die einfache Wertsteigerung des Aktienkurses ohne Dividendengutschrift. Als Basis wurden der Einstandskurs sowie der aktuelle Aktienkurs der jeweiligen Zeile genommen. Sobald ein Nachkauf von Procter & Gamble Aktien erfolgte, wurde der neue Einstandskurs der gesamten Position ermitteln und als Basis genommen. Aus diesem Grund sinkt bei einem neuen Invest, anfänglich immer die bisherige Wertsteigerung.

Welches Ergebnis konnte man seit der Finanzkrise erzielen?

Insgesamt wurden 20.000 USD in etwas mehr als 8 Jahren investiert und während der 4 Kaufsignale wurden 328 Aktien von Procter & Gamble eingesammelt. Der durchschnittliche Einstandskurs beträgt 60,98 USD. Der Wert der Depotposition beträgt zum Abschlussdatum des Betrachtungszeitraumes 28.978,80 USD.

Die quartärliche Dividendenausschüttung beträgt 226,32 USD. Aktuell befindet sich die Aktie weiterhin in der neutralen Phase und generiert kein Dividenden-Alarm Signal. Die ermittelte Wertsteigerung, ohne Dividendengutschrift und unter Berücksichtigung des Gesamteinstandskurses, beträgt 45%.

Aber wir sind noch nicht fertig. Wir konnten während der gesamten Laufzeit 4.611,04 USD an Dividenden einsammeln. Der neue Einstandspreis, um die Dividendenausschüttung gekürzt, beträgt 15.388,96 USD. Dies ist der Gesamtbetrag, den wir aufwenden mussten um die 328 Procter & Gamble Aktien zu kaufen. Somit ergibt sich mit dieser Rechnung, eine Wertsteigerung auf das tatsächlich eingesetzte Kapital von 88%.

Unterm Strich ist dies ein sehr gutes Ergebnis …

…, wenn man berücksichtigt, dass Procter & Gamble eine eher defensive Aktie ist, die kontinuierlich ihre Runden dreht und nur geringes Wachstumspotential aufweist. Mit der Dividenden-Alarm Strategie hätten wir die P&G Aktie in 8 Jahren ganze 4-mal kaufen können. Im Vergleich mit anderen Aktien die der Dividenden-Alarm überwacht, ist dies ein überdurchschnittlich häufiges Intervall.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Man hätte seine Procter & Gamble Aktien vor der Finanzkrise verkaufen und die aufgelaufenen Gewinne versilbern können – automatisiert und rational! Wer kann das schon von seiner Stragtegie behaupten? Der erneute Einstieg in die Procter & Gamble Aktie wäre erst wieder nahe des Tiefs erfolgt. Dazu kann ich euch den damaligen Chartverlauf zeigen. Eingezeichnet sind hier die Kurse mit den jeweiligen Signalen des Dividenden-Alarms.

Praktisch gesehen musste man nur warten bis der Dividenden-Alarm ein Signal generierte und dann ganz konsequent handeln. Wie wäre das Szenario ausgegangen, wenn wir statt dem Kauf bei den Kaufsignalen, lieber dauerhaft einen Procter & Gamble Sparplan hätten laufen lassen? Schauen wir uns dieses Szenario im nächsten Absatz genauer an.

Szenario 2 – Procter & Gamble Aktien Sparplan

Sparpläne bei Trade Republic Aktien Sparpläne werden bei vielen Anlegern immer beliebter. Man kann selbst mit geringen Beträgen ab 25 Euro monatlich, einzelne Aktien besparen und gleichzeitig Dividende kassieren. Trade Republic zum Beispiel, bietet mittlerweile die Möglichkeit, über 1000 Einzelaktien mittels Sparplan zu besparen. Dazu braucht es nichts weiter als ein Trade Republic Depot.

Für diesen Artikel wollte ich nun wissen, ob ich mit Hilfe eines automatisch laufenden Sparplanes ein besseres Ergebnis als mit der Dividenden-Alarm Strategie erzielen konnte. Skeptisch war ich ja schon, denn bei Sparplänen kommt der Cost-Average-Effekt ins Spiel. Da man mit einem Sparplan stets und ständig kauft, kauft man die Procter & Gamble Aktie, wenn sie teuer ist, wenn sie günstig ist und meistens, wenn sie neutral bewertet ist.

Während ich mit meiner Dividenden-Alarm Strategie Aktien nur kaufe, wenn sie wirklich günstig bewertet sind, kauft man mit einem Sparplan die Aktie auch, wenn sie es eben nicht ist. Diesen Umstand nennt man Cost-Average-Effekt und dieser bringt Vorteile sowie auch Nachteile mit sich. Einen ausführlichen Artikel zum Cost-Average-Effekt findest du hier.

Um unser P&G Szenario als Sparplan zu simulieren, musste ich die Kriterien ein wenig anpassen. Im ersten Beispiel wurden insgesamt 20.000 USD in 4 Tranchen zu je 5.000 USD investiert. Daher gehe ich für das Sparplan-Szenario von der gleichen Gesamtsumme aus. Dieser Betrag wird nun aufgeteilt auf die 35 Quartale. Alle drei Monate wurden daher Procter & Gamble Aktien für 571,43 USD gekauft. Dies entspricht einer monatlichen Sparrate von 190,48 USD.

Cost-Average-Effekt in Zahlen

Mit diesen Daten habe ich die Tabelle neu konfiguriert. Im Grunde sind bis auf die letzte Spalte alle anderen Spalten identisch und mussten nicht neu konfiguriert werden. In der Spalte Wertsteigerung wurde als Einstandskurs, der jeweilige Durchschnittskurs aller bis dahin erworbenen Anteile ermitteln und als Basis genommen. Also jedes Quartal wurde ein neuer Einstandskurs ermittelt.

Entwicklung von Procter & Gamble als Sparplan

Das Ergebnis möchte ich nun ebenso kurz zusammenfassen. Auch in der Sparplan-Berechnung wurden insgesamt 20.000 USD durch vierteljährliche Ansparung investiert. Während der 35 Quartale konnten so 284,41 Procter & Gamble Aktien eingesammelt werden. Der durchschnittliche Einstandskurs beträgt 70,32 USD. Der Wert der aktuellen Depotposition beträgt zum Abschlussdatum der Tabelle 25.127,45 USD.

Die quartärliche Dividendenausschüttung beträgt im Moment 196,242 USD. Die ermittelte Wertsteigerung, ohne Dividendengutschrift und unter Berücksichtigung des Gesamteinstandskurses, beträgt 26%.

Insgesamt wurden während der gesamten Laufzeit 3.430,78 USD an Dividenden eingesammelt. Der neue Einstandspreis um die Dividendenausschüttung gekürzt beträgt 16.569,27 USD. Dieser Betrag wurde insgesamt für die 284,41 Procter & Gamble Aktien aufgewandt. Somit ergibt sich mit dieser Rechnung eine Wertsteigerung auf das tatsächlich eingesetzte Kapital von 52%.

Vergleich von Szenario 1 & 2

Im Vergleich zur Vorgehensweise der Dividenden-Alarm Strategie, weicht das Ergebnis stark ab. Insgesamt konnte man durch das Besparen mittels Sparplan 43,59 Procter & Gamble Aktien weniger einsammeln. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt dadurch um ganze 9,34 USD höher!

Die Depotposition hat dadurch einen geringeren Wert von 3.851,35 USD im Vergleich, wenn man nur punktuell die Aktie mittel Dividenden-Alarm Signale gekauft hätte. Schlussendlich ist auch die Wertsteigerung auf das tatsächlich eingesetzte Kapital deutlich geringer ausgefallen. Das Ergebnis in der ersten Übersicht lag um 36 Prozentpunkte höher. Das ist ein um gut 68% besseren Ergebnis.

Die Gebühren wurden bei beiden Berechnungen außen vorgelassen. Je nach Broker fallen keine nennenswerten Ordergebühren oder Sparplan-Gebühren an. Die Transaktionskosten bei teuren Brokern könnten im Dividenden-Alarm Szenario vielleicht 4x 9,90 Euro betragen. Im zweiten Szenario würden bei 35 Quartalszahlungen jeweils 1,5% an Sparplangebühren anfallen – was in Summe ungefähr 300 Euro ausmacht. Auch wenn dies einzeln betrachtet ein enormer Kostenunterschied ist, in der Gesamtbetrachtung kann dies aber durchaus vernachlässigt werden.

Da wir aber beispielhadt von einem Depot bei Trade Republic ausgehen, gibt es eben so gut wie keine relevanten Orderkosten.

Fazit für Sparplan-Aktivisten

Mit dieser Berechnung sollte einigen Sparplan-Aktivisten klarwerden, dass Sparpläne kein Allerheilmittel sind. Wenn man weiß, wann Aktien unterbewertet sind und sie auch nur dann kauft, dann machen Sparpläne wenig Sinn. Und nur um des reinen Sparens willen, braucht es keine Aktien Sparpläne. Automatisiert jeden Monat ansparen, kann man auch auf das Tagesgeldkonto. Dort sammelt sich das Geld und wird zur richtigen Zeit (Dividenden-Alarm Indikator) in die richtigen Aktien (Dividenden-Alarm Signale) investiert.

Sparpläne bringen im Grunde nur eine geringere Volatilität zulasten der Gesamtperformance. Dabei kauft man langfristig betrachtet nur sehr wenige Aktien (äußerst selten), wenn das Unternehmen wirklich günstig bewertet wird. Die meisten Aktien landen im Depot, wenn die Aktie neutral oder teuer bewertet wird. An unserem Beispiel kann man das sehr gut erkennen, die Procter & Gamble Aktie verlief fast den gesamten Zeitraum im neutralen Bereich, aber in der Nähe des Kaufsignals. Wie das Ergebnis ausgesehen hätte, wenn die P&G Aktie viel weiter im neutralen Bereich oder sogar nahe des Verkaufssignals gehandelt worden wäre, kannst du dir sicherlich ausmalen. Das Ergebnis wäre noch schlechter (zugunsten der Dividenden-Alarm Strategie) ausgefallen, als in unserer Berechnung.

Mein Fazit zur Procter & Gamble Aktie

Procter & Gamble ist der größte Konsumhersteller der Welt, bietet im Vergleich zu den anderen Konzernen der Branche aktuell mit die höchste Dividendenrendite sowie die beste Dividendenhistorie.

Es gibt aber nicht nur Honig ums Maul. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen durch Umstrukturierungsmaßnahmen bereits viel erreicht. Man trennte sich von über 100 Marken und konnte auf der Ausgabenseite Einsparungen im zweistelligen Milliarden Bereich erzielen. P&G muss weiter seine Hausaufgaben machen und sein Kostensenkungsprogramm kontinuierlich umsetzen, mit dem Ziel die operativen Kennzahlen sowie das Wachstum weiter nach vorn zu bringen. Dies soll durch neue Innovationen gerade bei margenstarken Produkten sowie durch höhere und effizientere Marketingausgaben erreicht werden.

Es schadet aber auch nicht, sich nach interessanten Übernahmeoptionen umzuschauen. Wenn ich mir die guten Kennzahlen und Produkte von Reckitt Benckiser im Vergleich zu Procter & Gamble anschaue, dann erwacht bei mir der Gedanke, dass Reckitt Benckiser perfekt zu P&G passen würde. Eine Übernahme könnte der US-Konzern aus Cincinnati sicherlich leicht finanzieren. Dazu könnten diverse Marken, die nicht ins Produktkonzept passen, lukrativ veräußert werden. Unterm Strich dürfte so ein Zusammenschluss mit einer hohen Ertragsstärke einhergehen.

Einzig die Tatsache, dass sich das Management bereits dazu geäußert hat, den Fokus auf organisches Wachstum zu legen, dämpft meine Übernahmephantasie ein wenig.

Was also tun mit Procter & Gamble?

Man muss sich die aktuelle Transformation vor Augen halten und überlegen, ob man dem Unternehmen einen Turnaround, auf wirklich hohem Niveau, zutraut. Denn dem Unternehmen geht es ja nicht schlecht. Nur im Vergleich zu anderen Branchenkonzernen werden derzeit eher schlechtere Ergebnisse erzielt.

Im Grunde ergeben sich lukrative Kaufchancen immer an historisch markanten Tiefpunkten. An so einem Punkt befand sich das Unternehmen in den letzten Monaten und Jahren bereits und es hat diese Phase noch nicht ganz nach oben verlassen. Um antizyklisch zu investieren, muss man sich genau dann für oder gegen ein Unternehmen entscheiden, wenn es eben gerade kein leuchtender Stern am Himmel ist.

So tun sich viele Anleger oft schwer, in eine Aktie zu investieren, weil sie gerade in schwierigen Phasen auch schlechte Kennzahlen abliefert. So hatte P&G eine Zeit lang eine sehr hohe Payout-Ratio. Wem diese Kennzahl wichtig ist und sie nicht im Kontext betrachtet, der verzichtet dann natürlich auf ein Investment.

Erst, wenn die Kennzahlen nach einer Transformationsphase wieder besser aussehen, wird meist über einen Kauf nachgedacht. Dabei hat der Aktienkurs an diesem Punkt bereits eine starke Erholungsphase hinter sich. Diese Art des Investierens, würde ich mir sehr gut überlegen. Sie bedeutet nichts anderes, als den Aktienkursen hinterherzurennen.

Vielmehr muss hinterfragt werden, ob Procter & Gamble in Zukunft wieder zu alter Stärke zurückkehren und seine beispiellose Performance der letzten Jahrzehnte fortführen kann. Die Chance, frühzeitig über solche Szenarien informiert zu werden und genug Zeit zu bekommen ein Investment zu überdenken, bekommen die Mitglieder des Dividenden-Alarms.

Wie am heutigen Beispiel gesehen, hätten Dividenden-Alarm Mitglieder mit ihren Procter & Gamble Aktien bei der Finanzkrise kein Fiasko erlebt. Dazu hätten sie 4-mal hervorragende Einstiegspunkte erhalten und würden heute mit einer sehenswerten Performance und ruhigem Gewissen eine hohe Anzahl an P&G Aktien (im Vergleich zu einer Sparplan-Variante) im Depot halten.

Meine ganz persönliche Entscheidung

Als letzten Punkt möchte ich dich gern noch auf einen Artikel von Morningstar hinweisen. In dem Artikel Einmalanlage schlägt Cost Averaging – in fast jeder Hinsicht wird gezeigt, dass Sparpläne als Investmentstrategie nicht empfehlenswert sind. Auch wenn Vertriebe das so genannte Cost-Averaging oft als überlegene Form des Wertpapiersparens anpreisen, sind Einmalanlagen zu bevorzugen. Es gibt nur zwei Gründe für einen scheibchenweisen Einstieg in den Markt, die auch im Artikel besprochen werden.

Meine ganz persönliche Entscheidung, wie ich mit meinen Procter & Gamble Aktien umgehe, kann ich in dieser Hinsicht glasklar treffen. Und sollte der Dividenden-Alarm Indikator wieder eine Kaufphase signalisieren, während Procter & Gamble ein Kaufsignal generiert, weiß ich was ich tun werde. Bis dahin konzentriere ich mich auf andere Aktien, die genau diese Kriterien erfüllen.

Du hast nun gesehen, wie simpel und gleichzeitig effektiv die Dividenden-Strategie ist. Wenn dir diese Anlagestrategie zusagt, du also mit wirklich wenig Aufwand dein hart verdientes Geld ertragreicher anlegen möchtest, dann lass uns das in Zukunft gemeinsam so machen.

Viele andere Dividenden-Alarm Mitglieder tun es bereits und sie haben gelernt, dass man mit dem Warten auf die richtigen Gelegenheiten deutlich besser fährt.

Informiere dich jetzt über die Dividenden-Alarm Strategie.

In diesem Sinne, wünsche ich dir überdurchschnittliche Erträge!