Dein Depot krisenfest machen - achte auf diese 5 Punkte 2021 machen wir dein Depot krisenfest! Während einer Krise zeigt sich die Standfestigkeit eines Investors. Viele, die sich bisher als unerschütterbare Langfrist-Investoren deklariert haben, werden über Nacht zu Hals-über-Kopf-agierende Kurzfrist-Trader. Emotionsgetrieben erkennen sie an allen Ecken und Enden Gefahren und werfen panisch ihre Aktien auf den Aktienmärkten. Resignierend vor der eigenen Angst „Alles“ zu verlieren, werden Entscheidungen über die Anlagen getroffen, die die Investoren später bereuen werden.

Um gar nicht erst in solche Situationen zu kommen, kann man einfache Punkte beachten und geht mit seinem Depot auch Krisenzeiten gestärkt entgegen. In meinem heutigen Artikel und Podcast möchte ich euch 5 Punkte vorstellen, die euch helfen euer Depot krisenfest zu machen.

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Krisen sehe ich positiv

Sie bieten mir eine massive Chance für meine Vermögensentwicklung. Seit mehr als 2 Jahrzehnten bin ich nun an der Börse unterwegs und ich habe schon so einige Krisen mitgemacht. Angefangen mit der Krise am Neuen Markt, dem sogenannten Millenniums-Crash. Aber auch die Finanzkrise, das Drama von Fukushima und schlussendlich die letzte Corona-Krise haben meine Rendite und Depot ordentlich durcheinandergewirbelt.

Belastend für Kleinanleger sind an den Börsen oft aber ganz andere Faktoren. Politische zum Beispiel. Sei es die Schuldenkrise in Europa mit verarmten Staaten und Banken. Aber auch die Flüchtlingskrise, der Handelskrieg der USA oder das Säbelrasseln mit Nordkorea führen dazu, dass es immer wieder neue Gegebenheiten gibt, auf die sich die Wirtschaftsakteure neu einstellen müssen. Nun ist es nicht so, dass man mit dem Durchleben einer Krise für alle späteren Krisen gewappnet ist. Anhand der Aufzählungen kannst du sehr gut erkennen, dass jede Krise für sich genommen einen Alleinstellungsfaktor hat. Keine Krise ist wie die andere. Und daher sind neue Krisen, die so bisher noch nicht vorgekommen sind, immer auch wieder eine neue Herausforderung.

Auch wenn jede Krise seinen eigenen Charakter hat, so würde ich mich mittlerweile als resistent gegen aufkommende Emotionen bezeichnen, die im Zuge einer Krise einen Anleger überrollen können. Aber dazu schreibe ich im weiteren Verlauf noch etwas mehr.

Neue Höchststände nach Krisen

Krisen kommen meist überraschend und nicht, weil Crash-Propheten und Marktteilnehmer seit Jahren darauf warten. Klar gibt es statistische Annahmen und Anomalien, aber davon lassen sich Krisen nicht beeindrucken. Rückblickend kann ich sagen, dass sich vor dem Beginn der letzten Krisen, mein Vermögen nahezu immer sehr gut entwickelte und sogar immer wieder auf neue Höchststände kletterte. Fast schon zu gut, wie zum Beispiel auch vor der Corona-Krise. Hier konnte ich im Jahr 2019 mit meiner Dividenden-Alarm-Strategie ein fast doppelt so gutes Ergebnis erzielen wie die bekannten Indizes z.B. Dax. Meine Depotperformance findest du auf dieser Blog-Unterseite.

Getrieben wurde mein nahezu reines Dividendenaktien-Depot durch eine Erholung der britischen Werte, nachdem man sich beim Schreckgespenst der letzten Jahre, dem Brexit, einigermaßen einigen konnte. Aber auch meine Edelmetall-Minen, deren Gewichtung ich seit vielen Jahren ausgebaut habe, begannen sich überproportional zu entwickeln. Was mir hier geholfen hat, war eine breite Aufstellung über fast 20 Branchen und Themen, die ich in meinem Depot rein mit Dividendenaktien abdecke. In jeder dieser Kategorien sind dann unterschiedliche viele Unternehmen in meinem Depot vertreten.

Wenn du mein Depot oder auch meine Depot Performance näher kennenlernen willst, dann empfehle ich dir mein aufgezeichnetes CapTrader Webinar.

Vorteil von Aktien

Grundsätzlich finde ich an der Assetklasse der Aktien eins ganz spannend. Man kann mit Aktien praktisch in nahezu sämtliche Themen, Branchen und Ideen investieren und bekommt hier oft sogar noch eine Dividende ausgeschüttet. So hat man zum Beispiel, wie bei einer selbst finanzierten Immobilie, kein Klumpenrisiko und kann dennoch in unzählige verschiedene Immobilien-Themen flexibel, schnell und mit ganz individueller Gewichtung investieren. Selbst Rohstoffe, Lebensmittel, Mobilität, Energie, Getränke jeder Art oder auch Entertainment sind beliebte und einfach zu investierende Investitionsmöglichkeiten. Alles Themen aus unserem täglichen Alltag.

Die Aktienanlage bietet einen weiteren wichtigen Vorteil der Absicherung. Man muss sich nicht ewig binden. Einem One-Click-Investment steht immer auch der One-Click-Exit gegenüber. So kann ich individuell entscheiden, welchen kleinen Teil meines Depots ich wann nicht mehr für wichtig erachte oder schnell und kurzfristig auf neue Gegebenheiten reagieren und neue Werte aufnehmen.

Dazu kann ich meine Depotstruktur punktgenau justieren, wenn ich zum Beispiel nur 6,2 % meines Vermögens in Lebensmittel oder 5,4 % in Immobilien investieren will. Innerhalb dieser Branchengewichtung kann man weitere Strukturaufteilungen vornehmen und die 6,2 % auf unterschiedliche Konzerne aus der Lebensmittel und Getränke-Industrie aufteilen.

Sinnvollerweise, indem sie sich nicht überschneiden und das Depot weiter diversifizieren. Auch bei der Kategorie Immobilien bieten sich zahlreiche Möglichkeiten an, wie Wohnungen, Geschäftsimmobilien, Fast Food-Immobilien, Altersheime, Lagerhallen, Mobilfunkantennen und viele weitere Themen, um das Depot breit aufzustellen.

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Individuelles Investieren mit einer strukturellen Depotaufteilung

Eine solche strukturelle Depotaufteilung gibt auch Raum für spekulative Investments oder um bestimmte Themen überzugewichten. Eingebunden habe ich so auch einen geringen Teil an P2P-Investments in meinem Portfolio, in die ich gerade in den Marktphasen investieren, in denen meine Dividenden-Alarm-Strategie empfiehlt, nicht am Markt zu investieren.

Das sind Marktphasen, die sich durch eine neutrale Bewertung oder eine Überbewertung auszeichnen. Ergo landet in diesen Phasen mein sämtlicher Cashflow aus Dividenden und anderen Erträgen in meiner nicht verzinsten Cash-Position. Teile davon „parke“ ich dann praktischerweise auf großen P2P-Plattformen, bis der Aktienmarkt wieder reif zum Investieren ist. Genauer beschrieben haben ich dies in meinem Artikel Vermögen aufbauen durch Ertragsoptimierung. Dieser Artikel ist auch als Podcast verfügbar.

Weitere eher gering gewichtete Punkte in meinem Depot sind Kryptowährungen sowie Optionsscheine. Einen winzigen Teil Kryptowährungen halte ich hin und wieder mal, nur um dabei zu sein und um sich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen. Bei den Optionsscheinen bin ich schon deutlich aktiver. Hier versuche ich gewisse Dividendenaktien gemäß meiner Dividenden-Alarm-Strategie langfristig zu hebeln. Ich möchte an dieser Stelle das Thema nicht groß ausführen. Wer sich mit Optionsscheinen auskennt und nach interessanten Setups sucht, der kann sich gern die Details meiner Optionsscheinstrategie näher anschauen.

Nach der Krise ist vor der Krise

Um beim Hauptthema zu bleiben, ist es in der Praxis so, dass sich jede Krise von ihrer guten und auch schlechten Seite zeigt. Gut, wenn man erkennt, dass das eigene Depot in bestimmten Punkten gut aufgestellt ist. Wenn der Anteil an risikobehafteten Assets gering und die Erträge weiter stabil sind. Schlecht, wenn man schnell merkt, an welchen Ecken und Enden es deutlich gehakt hat oder wo man völlig versagt hat.

Getreu dem Motto „Nach der Krise ist vor der Krise“ sollte man sich den Verlauf des eignen Depots wirklich genau anschauen. Was lief gut, was lief schlecht? Was kann in den kommenden Monaten verbessert und verändert werden, damit man die nächste Krise besser durchstehen wird? Nur wenn du deine Schwachpunkte findest, kannst du sie verbessern. Zu diesem Thema kann ich dir meinen Artikel Depotstruktur vor dem nächsten Crash überprüfen empfehlen. Hier zeige ich dir wie du dein Depot vor einem Crash überprüfen und richtig aufstellen kannst.

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Beachte die folgenden 5 Punkte für eine stabile Depotentwicklung

Auch wenn jede Krise für sich genommen eine Besonderheit mit ganz eigener Charakteristik aufweist, so gibt es immer wieder bei Anlegern ähnliche Verhaltensmuster zu erkennen, die man im Grunde auch direkt im Vorfeld abstellen könnte.

In meinen 1:1 Coaching-Gesprächen sehe ich viele Depots und ihre mehr oder weniger aufgestellten Strukturen. Auffallend oft werden hier die gleichen Fehler gemacht, die im gewissen Umfang ein Depot schon mal ordentlich zerlegen können. Allgemein zusammengefasst, sind es in der Regel die folgenden fünf Punkte, auf die ich im weiteren Verlauf eingehen möchte. Dazu prüfe ich mich auch selbst, wie gut oder schlecht ich die einzelnen Punkte erfülle. Nutze selbst die Möglichkeit, dein Depot dieser kleinen Prüfungen zu unterziehen und arbeite an Lösungen, um dein Depot in Zukunft besser aufzustellen.

  • Fehlende Vermögensstruktur
  • Verstehe in was du investierst
  • Denkst du langfristig, dann handle auch langfristig
  • Aufnahme von Fremdkapital nur mit Erfahrung
  • Emotionen / Angst vor Verlusten

Fehlende Vermögensstruktur

Dazu zählen auch die Punkte, „alles auf eine Karte setzen“ oder die Gewichtung innerhalb des Depots nicht sinnvoll aufzustellen. Ein Kardinalfehler ist meiner Meinung nach querbeet einfach zu investieren ohne jegliche strukturelle Aufteilung. Eine breite und sinnvolle Diversifizierung erzielt man erst, wenn man auf verschiedene Branchen, Themen und Assets setzt. Diese sollten vernünftig gewichtet sein und können innerhalb der definierten Größe mit sich ergänzenden Wertpapieren abgebildet werden.

Meist überwiegen in Depots hohe Positionen von Einzelwerten (hohe zweistellige Gewichtung im Depot) und hilfreiche Sammel-Investments wie ETFs sind (gerade zum Beginn des Vermögensaufbaus) stark unterrepräsentiert. Die Lösung ist simpel. Das Depot sollte von der Gewichtung so aufgestellt sein, dass Sammelwerte am Anfang überwiegen. Erst mit wachsendem Vermögen kann man mit der Ergänzung von weiteren Themen und Einzelwerten beginnen. Statt einer Aufteilung von 70 % auf 6 Einzelaktien und 30 % ETF, sollten am Anfang die Sammelwerte mit 70 % das Depot stützen und Einzelwerte nur gering gewichtet sein.

Meine Depotgewichtung

Mit Erfahrung weiter diversifizieren

Mit der Zeit und den gesammelten Erfahrungen kann man dann beginnen, sich in der Breite weiter zu diversifizieren. Mit der Aufnahme zahlreicher Einzelwerte in mehreren Kategorien können die Sammelwerte nach und nach von der Gewichtung abnehmen. In diesem Punkt bin ich mit meinem Depot sehr gut aufgestellt. Fast 70 Wertpapiere sind aufgeteilt in 20 Kategorien und meine Struktur lebt und wird regelmäßig angepasst. Dazu habe ich Optionsscheine, nutze je nach Marktphase P2P-Kredite und hielt bis vor kurzem auch einen geringen und spekulativen Anteil in Kryptowährungen.

Beim Investieren liegt mein Fokus auf den Kategorien, die unterrepräsentiert sind und die noch weiteres Investitionskapital vertragen können. Bereits aufgefüllte Kategorien werden nicht weiter aufgebaut. So richtet sich ein Depot in den verschiedenen Marktphasen immer wieder hin zur gewünschten Ziel-Struktur aus.

Vermeide Klumpenrisiken

Ein weiterer und dazu passender Punkt ist das Klumpenrisiko. Würde man bei einem Depotwert von 100.000 Euro 25 % in eine einzige Aktie investieren? Ich denke nicht, das wäre mit einem sehr hohen Risiko verbunden. Aber genau diese Konstellation findet man sehr häufig vor. Oft bei kleineren Depots, die nur ein geringes Volumen aufweisen. Die Höhe einzelner Positionen, gerade im Verhältnis zum Gesamtdepot, ist hier oft schon beim Kauf zu hoch gewählt worden. Fällt dann eine Aktie um 10 %, wird meist schon sofort nachgekauft, um zu „verbilligen“.

Ein völlig falscher Ansatz meiner Meinung nach. Zum einen sind 10 % Verlust kein Grund, gleich ängstlich nachzukaufen und zum anderen muss immer das Gesamtbild des Depots im Auge behalten werden. Eine starke Übergewichtung von einzelnen Themen oder Wertpapieren sollte daher aktiv vermieden werden. Für eine Lösung braucht es eben eine klare Strukturvorgabe mit Angaben zur Gewichtung einzelner Kategorien und einer Maximalgewichtung von einzelnen Positionen. So könnte man sich limitieren, in dem man zum Beispiel pro Position nicht mehr wie 5 % Gewichtung vergibt.

Meine eigenen Erfahrungen

Bei diesem Punkt wurde ich in der letzten Krise selbst leider auf dem falschen Fuß erwischt und konnte gut erkennen, dass auch in meinem Depot noch Korrekturbedarf besteht. Mein Depot war gerade im Bereich Tourismus sowie im Öl-Sektor stark übergewichtet. Im starken Aktienjahr zuvor ging meine Strategie mit Touristik sehr gut auf und ich saß auf hohen Gewinnen. Auch mit dem Öl-Sektor, der ja seit jeher hohe und solide Dividenden zahlt, war ich bis dahin sehr zufrieden und eine Übergewichtung war somit völlig legitim.

Aber es gibt offenbar auch Krisen, die genau diesen beiden Branchen fast das Genick gebrochen hätte. Ein durch Lockdowns einhergehender Reisestopp brachte auch die Öl-Nachfrage zum Erliegen. Nicht nur die Aktienmärkte brachen in der Breite ein, besonders betroffen waren eben Touristik- und Öl-Werte. Sie zählen leider auch zu den Branchen, die sich einer V-förmigen Erholung nahezu völlig entzogen haben.

Diese einschneidende Erfahrung hat mich in meinem Depot ordentlich Rendite gekostet und hier habe ich bereits begonnen nachzubessern. Verzichten werde ich in Zukunft auf Unternehmen, die einen „großen Fuhrpark“ zu finanzieren haben. Zum Beispiel Flugzeugflotten, Kreuzfahrtschiffe und Hotels. Maximal das Thema Mobilität bin ich bereit, in geringem Umfang fortzuführen und natürlich bleibt auch Disney mit all seinen Parks, Hotels, Kreuzfahrtschiffen und Flugzeugen weiterhin im Depot. Dazu habe ich begonnen, meine Depotgewichtung zugunsten von defensiven Werten aus Branchen wie Lebensmittel, Getränke, Gesundheit, Telekom und auch Agrar anzupassen.

Der Anteil meiner Kategorie Öl hat sich dadurch auch ein wenig reduziert, aber ich möchte weiterhin am Thema Öl festhalten. Der Grund ist simpel. Wir werden auch in den kommenden Jahren nicht ohne Öl auskommen. Dazu haben die Öl-Konzerne ihre Kapazitäten massiv zurückgefahren und lenken ihre Investitionen nun in erneuerbare Energien. Dies wird bei einer Normalisierung der Nachfrage und Rückkehr zu einem normalen Alltag zwangsläufig zu hohen Öl-Preisen führen.

Verstehe in was du investierst

@FotoliaDer nächste Punkt sollte im Grunde jedem Investoren verständlich sein. Warren Buffett hat dieses Zitat vor vielen Jahren schon geprägt. Und dennoch befinden sich in vielen Depots Werte, bei denen die Investoren oft nicht wirklich wissen, was sich dahinter verbirgt. Gerade neu am Markt (z.B. im Dax) auftretende Unternehmen aus Trendbranchen werden schnell gekauft, selbst dann, wenn sie bereits milliardenschwer sind und keine Gewinne erzielen. Einzig die Fantasie und die Story dahinter verleiten zu einem Investment. Man will die neue Amazon- oder Tesla-Aktie finden. Und weil etliche Menschen in den sozialen Medien ein neues Aktien-Einhorn gefunden haben, springt man auf und reitet die Welle mit.

Mit dieser Art zu Investieren habe ich schon vor Jahren aufgehört. Es bringt einfach nichts. Die Hypes werden einige Monate gespielt und fallen dann meist in sich zusammen. Vor einigen Jahren wurde noch die 3D-Drucker-Branche durchs Dorf getrieben. Mehr als hohe Volatilität einhergehend mit fulminanten Kurszuwächsen und auch in sich wieder zusammenfallende Kurse gab es hier leider nie viel zu holen. Ähnlich sieht es in Branchen aus, die sich mit Wasserstoff, Lithium oder Elektromobilität beschäftigen. Wo sind die milliardenschweren Unternehmen, die gleichzeitig zur Bewertung auch nachhaltig und hohe Gewinne und Margen erzielen? Für mich ist dies reine Spekulation. Das kann klappen, muss es aber nicht.

Meine eigenen Erfahrungen

Daher finden sich solche gehypten Unternehmen nicht in meinem Depot. Für mich sind Geschäftsmodelle interessant, die seit Jahrzehnten funktionieren und wo die Unternehmen bereits unter Beweis gestellt haben, dass sie auch in Krisen damit solide Erträge erzielen können. In mein Depot nehme ich daher gern Unternehmen auf, die milliardenschwer sind, die weltweit bekannte Marken etabliert haben, die in ihrer Branche eine gewisse Marktführerschaft aufzuweisen haben und die seit Jahren und Jahrzehnten solide Dividenden zahlen und diese, wenn möglich, Jahr für Jahr weiter anheben oder zumindest nicht senken.

Mit dieser Logik kann man sein Depot schnell und einfach überprüfen und Kandidaten finden, die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Reduziert man den Anteil dieser spekulativen Werte auf ein Minimum, dann mag das sicherlich auch funktionieren. Alles andere wäre eine absolute spekulative Depotausrichtung und dies sollte dann auch das Hauptanliegen des eigenen Investierens sein.

Denkst du langfristig, dann handle auch langfristig

© Marco2811 - Fotolia.comAnleger sind in ruhigen Marktphasen die coolsten überhaupt. Noch besser fühlen sie sich, wenn die Märkte überdurchschnittlich stark steigen. Sie sind dann die Größten, die schon immer Recht hatten und nichts und niemand kann ihnen Schaden zufügen. Eine Aktie wird gekauft mit der Intention, sie für die nächsten Jahre im Depot zu behalten. Vielleicht, weil immer gegessen und getrunken wird und weil das Unternehmen schon seit Jahrzehnten solide seine Markenprodukte verkauft. Für immer und ewig eins sein mit seinen Aktien lautet das Motto nach dem Einstieg.

Bis eine Krise an den Aktienmärkten eintritt. Dann zeigt sich die wahre Mentalität eines Anlegers. Auf einmal hinterfragt man sich, sein Handeln und irgendwie alles um sich herum. Die Aktie verliert erst 10 % und später 30 %. Schlagartig interessiert einen das Thema Langfristigkeit nicht mehr und man wirft alle Überzeugungen über den Haufen. Vor lauter Enttäuschung verkauft man seine Aktie, da offenbar heute der Tag gekommen ist, ab dem es keine rosige Zukunft mehr geben wird. Eine Krise wird meist als das Ende einer Jahrhunderte geltenden Entwicklung betrachtet. Heute endet etwas, was hunderte von Jahren funktioniert hat. Ist das rational? Eher nicht.

Auf die eigene Erwartungshaltung kommt es an

Kann man nach einer mehrjährigen Haussephase nicht ein paar Monate Baisse aussitzen? Warum denkt man bei schönem Wetter langfristig und bei schlechtem Wetter extrem kurzfristig? Man muss sich selbst hinterfragen, welche Erwartungen man eigentlich hatte. Ist man wirklich davon ausgegangen, dass es immer nur bergauf geht oder dass es nie mehr stärkere Rücksetzer geben wird? Warum verliert man direkt die Geduld, wenn die Märkte mal in eine andere Richtung als die gewünschte läuft? Dieses Verhalten ist übrigens auch in die andere Richtung zu beobachten. Nach einem Verkauf seiner Aktien, oft nahe des Markt-Tiefpunktes, wird man erneut enttäuscht, da die Märkte nun beginnen, sich zu erholen. Das Problem, Anleger sind nun nicht dabei, wenn es wieder mit den Anlagen aufwärts geht.

© irishtimes.comFOMO nennt man das – Fear Of Missing Out. Also die Angst, etwas zu verpassen. Der Markt steigt, macht also wieder Boden gut und man selbst steht nur daneben und muss zuschauen. Der eigene Ausstieg war offenbar falsch gewählt und nun will man nur zusehen, wie einem der Markt wieder davonläuft? Wann steigt man ein? Eigentlich ist man ja jetzt wieder ein langfristiger Anleger, nur eben nicht investiert.

Abhilfe schafft antizyklisches Vorgehen

Dividenden-Alarm Indikator Bei meiner Dividenden-Alarm-Strategie hilft mir hierbei mein Markt-Indikator. Er zeigt mir an, in welcher Phase sich der Aktienmarkt befindet. Die praktische Umsetzung ist nun simpel. Investieren tue ich hauptsächlich nur dann, wenn sich der Markt in einer gewissen Unterbewertung befindet. Die Aktien also günstig im Verhältnis ihrer historischen Entwicklung sind. In der Regel liegt der Markt dann meist am Boden und es gab bereits einen ordentlichen Abschlag von den zuvor erzielten Hochs. Erst dann beginne ich mit dem massiven Investieren sowohl in der Breite als auch in der Tiefe, wenn ich dies auf meine Depotstruktur beziehe.

Sollte der Markt dieses günstige Niveau mit der Zeit verlassen, dann stelle ich meine Investitionen ein und beginne wieder damit, Cash zu sammeln. Dies mache ich in der neutralen Marktphase sowie in der Phase des Marktes, die man auch Übertreibungsphase nennt. Wenn Märkte und Aktien also überdurchschnittlich stark haussieren und immer neue Kursregionen erreichen, verfalle ich nicht der FOMO, sondern nutze den teuren Markt, um mich auch von einzelnen Aktien zu trennen. Ich versilbere in einer absoluten euphorischen Marktphase Teile meiner angesammelten Gewinne.

FREE Dividenden-Alarm Telegram KanalGerade mein langfristiger Ansatz sagt mir, dass jede Aktie immer wieder mal teuer und auch günstig gehandelt wird. Zwischen diesen beiden Bewertungsextremen liegen oft viele Jahre. So kaufe ich meine Dividendenaktien immer nur dann, wenn sie günstig sind, halte sie viele Jahre und kassiere die überdurchschnittlich hohen Dividenden. Irgendwann, viele Jahre später, verkaufe sie gern auch mal, wenn sie wieder hoch bewertet werden. Wenn du mehr über meine Vorgehensweise erfahren möchtest, dann lade ich dich ein meine Strategie kennenzulernen. Mit einer 4-teiligen Einführungs-E-Mail-Serie kannst du direkt und kostenlos starten. Oder du schaust im kostenfreien Telegram Kanal vorbei.

Aufnahme von Fremdkapital nur mit Erfahrung

Gar nicht so selten kommt der Punkt Fremdfinanzierung vor. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, wenn man sich damit auskennt und bereits Erfahrungen gesammelt hat. Auch ich nutze günstiges Fremdkapital, um von besonderen Chancen am Markt zu profitieren. Wichtig ist hier, dass man ein striktes Risiko- und Money-Management verfolgt und hiervon nicht abweicht. Auf die Füße fällt einem das Thema erst, wenn man bereits vor einer Krise, meist in Euphoriephasen und hier mit hohem Anteil bereits seine Wertpapiere auf Kredit finanziert hat.

Mit der im Crash stark sinkenden Bewertung und ausfallenden Erträgen muss dann oft die Reißleine bei den fremdfinanzierten Werten gezogen werden. Bei einem sogenannten Margin-Call muss also verkauft werden, obwohl man es gar nicht will. Ein Grund dafür kann sein, dass man in der falschen Marktphase auf Kredit investiert hat oder der Anteil des Fremdkapitals viel zu hoch gewählt wurde. Auch wenn man oftmals bis zu 80 % seines Depots beleihen könnte, so sollte man dies tunlichst vermeiden.

Die wichtigste Empfehlung hier lautet: Verzichte komplett auf kreditfinanzierte Investments!

Fremdmittel nur für erfahrene Marktteilnehmer

Du bist seit langem sehr erfahren am Markt unterwegs und hast bereits einige unterschiedliche Marktphasen durchlebt? Dann kann eine Fremdfinanzierung unter bestimmten Bedingungen in der Tat eine interessante Option sein. Aber auch, wenn du erst Erfahrungen sammeln möchtest, kann man sich langsam an die Thematik herantasten. Eine Möglichkeit wäre nur so viel Fremdkapital aufzunehmen, wie du mit anderen Mitteln (Sparraten, Dividenden, Rücklagen …) innerhalb von 3 bis 6 Monaten zurückzahlen könntest. Unabhängig was mit den gekauften Werten an der Börse passiert. In spätestens 6 Monaten wäre das Fremdkapital anderweitig zurückgezahlt und deine Wertpapiere liegen weiterhin in deinem Depot.

Wichtig wäre auch, dass du dir nur in bestimmten Marktphasen Unterstützung durch Fremdkapital holst. So investiere ich ausschließlich dann mit Fremdkapital, wenn sich der Markt bereits in einer Unterbewertung befindet, er also weit weg von seinen letzten Hochs ist. Praktisch, wenn andere panisch verkaufen, nutze ich das „schlechte Marktumfeld“ und investiere zusätzlich Fremdkapital. Ich ziehe sozusagen meine zukünftigen Sparraten vor. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist dann aus meiner Sicht deutlich besser als in fortgeschrittenen Marktphasen. Zudem sieht man genau, welche Unternehmen in der Krise Qualität abliefern und solide ihre Kreise drehen.

Meine eigenen Erfahrungen

Mein Budget bemesse ich ebenfalls an der Rückzahlungshöhe. Das können je nach Marktlage und sich ergebenden Chancen 12 bis 24 Monate meines zu erwartenden Cashflows sein, und die Höhe des Fremdkapitals orientiert sich damit unabhängig von der Höhe meines Vermögens. Beispiel: Wer ein Vermögen von 1 Million Euro hat und in 12 Monaten nur einen Cashflow von 24.000 Euro aufbringen kann, der kann Fremdkapital in maximal dieser Höhe aufnehmen und zusätzlich investieren. Das Risiko ist damit sehr übersichtlich und beträgt nur 2,4 % des Vermögens. Im Grunde kann man diese Vorgehensweise so definieren, dass man in einer außerordentlichen und seltenen Marktsituation mit vorgezogenen Sparraten (z. B. 12 Monate) zusätzlich am Markt investiert. Sämtliche Cashflows werden dann zur Rückzahlung herangezogen. Wer einen Cashflow von 100.000 Euro generiert, kann dann entsprechend auch höher fremdfinanzieren. In unserem Beispiel wäre das ein Anteil von 10 %. In Summe sollte die Belastung durch Fremdkapital mit Blick auf das Gesamtdepot aber immer nur ein geringes Verhältnis einnehmen.

Emotionen und die Angst vor Verlusten


Einzig unsere Emotionen sind schuld daran, dass wir oftmals irrationale Entscheidungen treffen oder uns und unser Tun in Frage stellen. Haben wir unsere Emotionen unter Kontrolle, agieren wir sachlich und rational in jeder möglichen Marktsituation, dann lässt es sich deutlich entspannter investieren und kritische Marktphasen aussitzen.

Ich bekomme oft von meinen Lesern zu hören, dass sie in bestimmten Situationen überfordert sind und nicht wissen, was zu tun ist. Einher gehen solche Gespräche dann mit dem Hinweis, dass eine kurzfristige Entscheidung bereits getroffen wurde. Ein Kauf oder Verkauf einer Aktie als Beispiel. Ich frage mich dann, warum man sich erst nach der bereits umgesetzten Entscheidung hilfesuchend und fragend an Dritte wendet? Eine verständliche Antwort darauf gibt es meist nicht. Es war der innere Drang, der so groß wurde, direkt zu handeln, noch bevor man die Entscheidung hinterfragt hat und sich eine gewisse Zeit damit auseinandergesetzt hat.

Es gibt Situationen, die nicht leicht zu handhaben sind. Das kenne ich selbst zu gut und habe ich früher auch immer wieder erlebt. Dabei ist dieses emotionale Handeln nicht gut für uns. Wir brauchen mehr Ruhe und Sachlichkeit. Und das kommt nicht von heute auf morgen, sondern das muss man lernen, indem man an sich und seinen Reaktionen arbeitet. So kann es helfen, ein Trading-Tagebuch zu führen. Seine Erkenntnisse, Entscheidungen und auch Stimmungen, und alles, was einen rund um das Thema beschäftigt, verschriftlichen. Anfangs ist das sicherlich noch umfangreich, mit der Zeit wird dies dann eher zu einer stichpunktartigen Abhandlung.

Man lernt sich selbst dabei sehr gut kennen und entdeckt wiederkehrende Momente, die man oft erst im Nachhinein als Fehlerquelle erkennt. Mit dem Reduzieren von Fehlerquellen gewinnen wir an Selbstbewusstsein und erhöhen unsere Erfolgsquote. Mit dem Wissen, wie wir in der Vergangenheit mit gewissen Situationen umgegangen sind, hilft uns in Zukunft gelassener zu agieren.

Pro und Contra

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Erstellen von Pro- und Contra-Listen. Welches Setup möchte man am Ende gern handeln, weil es in der Vergangenheit Erfolg brachte und die Nerven schonte? Hier gehört alles rein, was genaue Ausschlusskriterien definiert und wo klare Vorgaben definiert werden, wann man in was investieren möchte. Aus diesen Listen kann man sich ein übersichtliches Handout erstellen. Dieses geht man bei einer Investitionsentscheidung Schritt für Schritt durch und kommt so ganz sachlich und rational und somit ohne große Emotionen zu einer Entscheidung. Pro oder contra zu einer Aktie und ob aktuell der passende Zeitpunkt ist.

Das mag an dieser Stelle noch ein wenig fremd klingen, aber es ist im Grunde nicht schwer, sich hier einzuarbeiten. Gern kann ich dir dazu meinen einleitenden Artikel Die 3 Schritte meiner Aktienanalyse – Wie ich unterbewertete Aktien finde empfehlen. Beginne dir mit Regeln und Bedingungen ein Handout zu erstellen, damit du in Zukunft deine Entscheidungen mit deutlich weniger Emotionen treffen kannst.

Egal was dir hilft, ein grundlegendes Aufräumen deines bestehenden Depots, ein Strukturaufbau deines zukünftigen Depots, die Erstellung deines Handouts zur Aktienüberprüfung oder auch die ganzheitliche Umsetzung meiner Dividenden-Alarm-Strategie. Das alles erwartet dich beim Dividenden-Alarm und ich bin gern bereit, dich hierbei zu unterstützen, damit du in Zukunft gestärkt durch die nächste Krise kommst.