Artikel 2 von 5 der Artikelserie: Mit meinem Hobby zur finanziellen Unabhänigkeit
Nach der Pleite am Neuen Markt und deutlich weniger Geld als vorher, habe ich Ende 2002 beschlossen ab dem 1. Januar des neuen Jahres, meine private Vermögensbildung selbst in die Hand zu nehmen. Gesagt getan, habe ich am 1. Januar eine erste Bestandsaufnahme gemacht. Alles was nur Geld kostete wollte ich zuerst kündigen – war mein Plan. Dabei ist mir der erste Pferdefuss aufgefallen. Denn die Versicherungen bestätigten mir nicht meine Kündigungen, sondern informierten mich über die vereinbarte Laufzeit. Die meisten Versicherungen in meinem Fundus wurden mit einer Laufzeit von 3 bis 5 Jahren abgeschlossen! Gleich zu Beginn meines neuen Hobbys war ich geschockt. Mein Berater hatte scheinbar selbst mit diesen langfristigen Verträgen ordentlich verdient und mich den Allmächtig-Unwissenden gelinkt.

Da ich damals das Gefühl hatte immer nur alles falsch zumachen, begann ich zu lesen. Das klingt jetzt vielleicht etwas blöd, aber so war es tatsächlich. Vorher hatte ich nie Zeit mich mit Lesen zu beschäftigen. Für mich war früher ein Lesender ein Mensch der nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß. Ich wusste bis dato selbst nicht einmal, dass es zu den unterschiedlichsten Bereichen aus der Finanzwelt ohne Ende Lektüre gab. Wozu sollte ich auch selber ein Finanzbuch lesen, ich hatte ja Profis dafür engagiert. Ja ich weiß – heute kann ich darüber auch lachen. Ich fing damals an mich durch die Büchercharts zu lesen. Angefangen habe ich mit Büchern übers Sparen und weniger mit Büchern über das Anlegen von Geld. Denn zur damaligen Zeit musste ich ja erstmal wieder zu Geld kommen. Meine ersten Bücher waren von Bodo Schäfer, über Warren Buffett oder auch von Markus Frick und vielen anderen Autoren, die alle wussten wie man an Geld kommt und wie sparen funktioniert. Für mich heute 1A-Grundwissen bzw. finanzielles Allgemeinwissen. Denn ohne sparen, kein Vermögen. Nur so nebenbei, aktuell lese ich mich in Themen ein die sich mit Baisse-Fonds, passivem Einkommen und Strategien zum aufspüren von neuen Global-Playern beschäftigen. Im Prinzip kann ich sagen, dass ich immer tiefer in Themen der privaten Altersvorsorge eintauche.
An das erste an was ich aus den Büchern an Wissen gewonnen habe erinnere ich mich heute noch. Man hat ein Sonderkündigungsrecht bei Versicherungen, wenn der Versicherer den Preis anhebt. Wow, das war damals eine wichtige Information für mich. Und siehe da, wenige Wochen nach meiner Kündigungswelle, flatterten die ersten Briefe der Versicherer mit Preiserhöhungen ins Haus. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich mich damals über jede Preiserhöhung gefreut habe! Endlich habe ich mal was geschafft, was mir selbst angeeignet habe. Das gab mir dann den nötigen Antrieb weiter bei der Stange zubleiben.

Sicherlich gab es in all den Jahren Hochs und Tiefs, aber ich kann mit Stolz sagen, dass die Hochs immer höher waren als die Tiefs tief. Mir erging es also nicht mehr wie früher – einen Schritt vor und zwei Schritte zurück. Endlich konnte ich einige Meter am Stück gehen und musste nur ab und an mal, einen Meter zurückgehen, manchmal aber auch nur warten bevor es weiter ging oder mal einen Schritt zur Seite gehen.
Von Anfang an wollte ich meine Erfolge und auch Misserfolge dokumentieren. Denn damit konnte ich in Zukunft Fehler vermeiden und mit dem Blick in die Vergangenheit sehen, womit ich erfolgreich war. Dafür habe ich mir eine Finanzchrokik angelegt. Dazu aber beim nächsten mal mehr.
Alex,
das Thema Altersvorsorge ist gerade auch für mich sehr aktuell und mich würde interessieren, was derzeit für Bücher zu dem Themengebiet auf Deiner Literaturliste stehen. Ich habe bei vielen Büchern der letzten Jahr den Eindruck, dass sie gute Ansätze für die Boom-Phasen der Börsen liefern, aber dass sie kaum für die derzeitige Marksituatio zu gebrauchen sind…
Beste Grüße!
z00l
Hallo,
Im Moment lese ich eher weniger, was daran liegt dass ich viele Webinare besuche bzw. mir diese nachträglich anschaue. Gerade zu meiner TraderFox Software muss ich mich noch viel einarbeiten.
Das Buch was ich zu Weihnachten bekommen werde ist: Wie man mit Aktien Geld verdient: Mit diesem erprobten System kann jeder an der Börse gewinnen.
Hier wird die CAN SLIM®-Methode beschrieben, die mich sehr interessiert. Bei Zeiten werde ich es dann auch hier im Blog vorstellen.
Gruß
Alex
Hi Alex,
was mich bei deiner Kündigungswelle interessiert, ist vor allem ob du mit System daran gegangen bist oder einfach wahllos alles gekündigt hast.? Nehme ich als Beispiel die Privathaftpflicht dann kann ich diese preislich natürlich etwas reduzieren aber irgendwann ist das Ende erreicht. Ich versuche mich auch grade in der Anpassung aller Versicherungen, nur sind einige davon einfach nötig wie BU als größtes Beispiel.
Wie hast du das denn gemacht oder einfach gefragt wie war deine Prioritätenliste bei den Kündigungen der Versicherungen?
LG Björn
Hallo Björn,
bei mir war das eher eine Hau-Ruck Aktion, die man so sicherlich nicht nachmachen sollte. Aus heutiger sicht würde ich mir jedes einzelne Produkt individuell anschauen und dann entscheiden. Damals hatte ich aber ein Problem, ich gab mehr im Monat aus als ich einnahm. Daher musste ich erstmal einen Schlussstrich ziehen. Mein Finanzwissen war damals auch noch nicht so ausgereift wie heute. Daher war das für mich die beste Art einen Befreiungsschlag durchzuführen und einen Neustart zu beginnen.
In Summe ging es bei nicht nur um Versicherungen, sondern auch um Sparpläne. Es waren teilweise überdimensionierte Versicherungen (Recht, Hausrat und Lebensversicherung). Das heißt die Versicherung an sich waren schon ok, aber der Tarif bzw. der abgeschlossene Umfang oder die Laufzeit standen in keinem Verhältnis. Hier habe ich mich damals zuerst davon getrennt und dann nach und nach gezielt und punktgenau neue Produkte abgeschlossen. Bei den Sparplänen gingen die Zahlungen mitunter in fragwürdige Fonds mit hohen Gebühren.
Meine heutige Anzahl an Versicherungen kann ich an wenigen Fingern abzählen. Ich habe eine eigene Meinung zum Thema Versicherung, daher habe ich nur dass, was ich meine unbedingt haben zu müssen.
Ein Versicherungsmakler würde in mir ein perfektes Opfer sehen, da ich in seinen Augen extrem unterversichert wäre. :-)
Gruß
Alex